Auch deutlich kritische Töne | Württembergischer Fußballverband e.V.

Fußballschiedsrichter Die erste Präsenzschulung für die Spielrunde 2021/2022 hat in Glatten stattgefunden.

Auch deutlich kritische Töne

Fußballschiedsrichter Die erste Präsenzschulung für die Spielrunde 2021/2022 hat in Glatten stattgefunden.

 

Neun Monate sind vergangen, ehe Schiri-Chef Markus Teufel am Mittwochabend im Sportheim in Glatten seine Kollegen wieder in Präsenz begrüßen konnte. Allerdings schwang gleich zu Beginn der Schulung auch ein bisschen Wehmut mit. Galt es doch verdiente Mitarbeiter des Schiedsrichterausschusses und der Schiedsrichtergruppe zu verabschieden.

Besonders weh tat dabei der Abschied von „unserem Flaggschiff Manuel Digeser“, wie der stellvertretende Schiedsrichterobmann Richard Braun sagte. Digeser hatte fünf Jahre Oberliga gepfiffen und sich berechtigte Hoffnungen auf Spiele in der Regionalliga machen dürfen, ehe ihm ohne erkennbaren Grund ein anderer (jüngerer) vorgezogen wurde.

Braun kritisierte dann auch ganz deutlich den Verbandsschiedsrichterausschuss, der es bisher nicht einmal für nötig erachtet habe, das Gespräch mit Digeser oder der hiesigen Schiedsrichtergruppe zu suchen. „Es stimmt mich einfach traurig, wenn ein 28-Jähriger durch eine solch nicht nachvollziehbare Entscheidung dem Schiedsrichterwesen verloren geht. Da fehlt es schlicht und einfach an der Kommunikation ganz oben an der Verbandsspitze“, sagte Braun.

Spiele immer gerne geleitetGut für die Schiedsrichtergruppe ist, dass Digeser („ich war auch gerne Schiedsrichter, weil ich die Kameradschaft hier in der Gruppe sehr schätze“) zumindest im Ausschuss der Schiedsrichtergruppe weiter machen. Und zwar als Vorsitzender des Fördervereins und auch als Unterstützer im Jugendschiedsrichterbereich. Ebenfalls verabschiedet aus dem Ausschuss wurden mit Wolfgang Schlotter und Erwin Schach zwei Schiedsrichterlegenden der Gruppe. Beide sind seit 2006 im Ausschuss tätig und waren in verschiedenen Tätigkeitsbereichen verantwortlich. Schlotter war Schriftführer, hat Schiri-Neulinge betreut „und hat uns bei unseren Ausflügen immer mit der Gitarre begleitet“, wie Obmann Markus Teufel feststellte.

Schach hatte „mit der Jugendspieleinteilung einen ganz schwierigen Job mit Bravour gemeistert“, sagte Teufel. Gut für die Schiri-Gruppe ist: Schlotter und Schach werden beide der Pfeiferei im Jugendbereich erhalten bleiben. Auch die Begleitung und Betreuung von Jungschiedsrichtern werden beide zur Verfügung stehen.

15 Jahre dabeiEhrungen gab es auch noch: Mit Gregor Carl und Manuel Digeser erhielten zwei Unparteiische die bronzene Schiri-Ehrennadel. Beide haben insgesamt 15 Jahre Spiele im Fußballbereich geleitet. Ebenfalls 15 Jahre dabei, aber bei der Versammlung nicht anwesend, sind die geehrten Rico Neidinger und Daniel Ernst.

Hauptthema beim Schulungsabend war das Referat von Lehrwart Jochen Härdtlein von der Schiedsrichtergruppe Ludwigsburg, Härdtlein stellte die mal wieder neu überarbeitete Handspielregel in den Mittelpunkt seines Vortrages. Um es grob zusammen zu fassen: Nicht jedes Handspiel soll ab sofort als strafbares Handspiel geahndet werden. Es müsse die Absicht erkennbar sein und zudem erkennbar durch die Handbewegung die Körpergröße vergrößert werden, um dies strafbar zu ahnden.

 

Bild: Geballte Schiedsrichterkompetenz (von links): Richard Braun, Erwin Schach und Wolfgang Schlotter, Manuel Digeser, Gregor Carl und Markus Teufel (Schiedsrichterobmann).Bild: Uli Bernhard