„Friede, Freude, Feuerbach…“

Völlig platt, ausgepumpt, total geschafft, aber, extrem glücklich… so stand Robby Junak am späten Abend am Absperrgeländer der Sportanlage im Weilerhau. Ein Mammut-Pokalsonntag aus Feuerbacher Sicht war zu Ende gegangen. Mit Erfolg. Und was für einem! Der Abteilungsleiter der Sportvg war total happy. Am Nachmittag hatten seine Bezirksliga-Frauen erfolgreich den Titel im „Batterie-Profis Stuttgart“-Pokalwettbewerb verteidigt. Mit einem 3:2 (1:1)-Erfolg über den in die Landesliga, Staffel 2, aufgestiegenen VfB Obertürkheim II. „Unglaublich, die Mädels sind einfach klasse“, jubelte der Nord-Stuttgarter Funktionär als sich seine „Pokal-Ladies“ zum Gruppenfoto mit schwarzen Sieger-T-Shirts in Plattenhardt formierten. Für Feuerbach trafen Lea Nagel (13.), die auch zur besten Spielerin gekürt wurde, Tharshikah Sivayoganathan per Foulelfmeter (74.) und Wedis Gregor (76.). Obertürkheims Tore erzielte Claudia Lopes (13./31.).

„Friede, Freude, Feuerbach…“, wählte Tom Bloch, Fotograf und Berichterstatter für den Lokalsport im Stuttgarter Norden, als Überschrift seines Artikels. Der enorme Arbeitsaufwand des Medienvertreters – zwei Endspiele mit Feuerbacher Beteiligung – sollte sich später noch auszahlen. Auch die Männer der „Talkrabben“ ließen es zum Saisonfinish so richtig krachen. Ob Michael Gentner, der Sportliche Leiter des Nachwuchsleistungszentrums beim VfB Stuttgart, tatsächlich noch damit gerechnet hatte, dass die Sportvg Feuerbach die Partie noch drehen würde? Nach 90 Minuten in einem intensiven und guten Bezirkspokal-Endspiel hatte der Außenseiter, der SV Gablenberg, noch die Nase vorne gehabt. Das Team von der Waldebene Ost, Vizemeister der vorzeitig beendeten Spielrunde in der Kreisliga A, Staffel 1, führte nach Treffern von Leon Renner (84.) und Eric Lauble (87.) 2:1. Der Feuerbacher „10er“, Amir Limani, einer der auffälligsten Spieler, hatte den Bezirksligisten in der 23. Minute in Führung gebracht gehabt.

Gentner, Bruder des beim Bundesligisten 1. FC Union Berlin kickenden Christian Gentner, erlebte in der Folgezeit zusammen mit den 498 Zuschauern einen wahren Pokal-Krimi. Erst fiel der Ausgleich der Sportvg in der Nachspielzeit durch den aus Hochstätt zu Feuerbach gekommenen Johannes Bußhardt (90.). Weil keine weiteren Tore in der zweimal 15-minütigen Verlängerung folgten, musste das 11m-Schießen entscheiden. Dass es tags darauf zur Überschrift von Lokalreporter Felix Heck in der „Cannstatter / Untertürkheimer Zeitung“ kam mit den Worten „Feuerbach ist doppelter Pokalsieger“ lag an den starken Nerven, welche die Spieler von Sportvg-Trainer Cesarano Rocco zeigten. Wie schon eine Woche zuvor, beim 6:5 nach Elfmeterschießen im Halbfinale beim Bezirksliga-Kontrahenten SV Vaihingen, hatten die Nord-Stuttgarter das glücklichere Ende auf ihrer Seite. Neunmal wurde getroffen, ehe Feuerbachs Nummer eins, Björn Fante, den Schuss seines Gegenübers Patrick Schollbach parierte. Die Sportvg Feuerbach war Pokalsieger – und das gleich doppelt! – moz –