Uli’s Doppelpass - „Nicht mal mehr auf dem Papier“ | Württembergischer Fußballverband e.V.

Uli’s Doppelpass – „Nicht mal mehr auf dem Papier“

Der TuS Glatt verschwindet vorerst von der Bildfläche. TuS Betra macht alleine weiter. Die SG Mühlheim-Renfrizhausen hat auch beim SV Heiligenzimmern keine Bleibe mehr.

Man könnte sagen, dass der Tod auf Raten mittlerweile besiegelt ist. Genau so trostlos, wie es auf und um die Sportgelände aussieht, geht es auch im Vereinsinneren zu. Nichts geht mehr bei den Traditionsklubs des TuS Glatt und der SG Mühlheim-Renfrizhausen. Selbst zum Juniorpartner
einer Spielgemeinschaft mit umliegenden Vereinen ist man bei beiden Vereinen nicht mehr fähig. Blicken wir zuerst nach Glatt: Dort wurde vor zwei Jahren der Versuch unternommen, zusammen mit dem TuS Betra in einer Spielgemeinschaft neue sportliche Euphorie zu entfachen. Das magere Ergebnis: Auch in Kombination beider Vereine hielten sich sportliche Erfolge in ganz bescheidenen Grenzen. „Und jetzt kommt von Glatt nicht mal mehr ein einziger Spieler“, sagt Betras Fußballchef Jochen Kleiner und ergänzt: „Eine weitere Zusammenarbeit macht gar keinen Sinn mehr“. Für die kommende Spielrunde hat sich die Spielgemeinschaft Betra/Glatt deshalb aufgelöst. Der TuS Betra probiert es wieder ganz alleine und hofft, dass man mit dem zahlenmäßig nicht gerade top bestückten Kader durch die Runde kommt. „Viel passieren darf aber nicht, sonst sieht es nicht gut  aus“, sagt Kleiner. Abteilungsleiter Florian Morina vom TuS Glatt wäre natürlich am liebsten gewesen, wenn man weiterhin mit Betra zusammenagieren könnte. Aber er hatte schlichtweg keine Argumente, sprich: Spieler. In den Jugendmannschaften der Vereine, Glatt, Betra, Fischingen, Hopfau tummeln sich vereinzelt ein paar Glatter Jungs. „Aber bis die soweit sind, das dauert“, weiß Morina. Der geht zunächst einmal davon aus, dass in den nächsten zwei, drei Jahren in Glatt sportlich nichts mehr gehen wird. Morina: „Wir setzen unser Hauptaugenmerk jetzt auf die  Jugendarbeit. Und wenn dann einmal wieder die zurückkehren, die aus Glatt sind und jetzt irgendwo anders kicken, dann könnte es vielleicht mal wieder was werden.“ In Betra hofft Jochen Kleiner derweil, dass die vorwiegend jungen Spieler weiter zur Stange halten. Ein paar „Alte“ hat man dazu noch in der Hinterhand, die mal aushelfen würden, wenn es ganz arg brennt. „Aber wie gesagt: Arg viel passieren darf nicht. Wir sind schon knapp mit Leuten und hoffen, dass alle zur Stange halten. Einen neuen Trainer haben die Betraer immerhin gefunden. Beim offiziellen  Trainingsauftakt am Freitag, 23. Juli, soll der vorgestellt werden. Zur SG Mühlheim-Renfrizhausen: Bei der Mühlbachkombi zieht sich der Tod auf Raten auch schon eine Weile hin. Selbst zusammen mit dem SV Bergfelden langte es nicht, um auch nur eine Mannschaft weiter am Spielbetrieb halten zu können. Vor zwei Jahren wurde dann zu einem weiteren Strohhalm gegriffen, um beim SV Heiligenzimmern in deren Reserveteam im Nachbarbezirk Zollern unterzukommen. Der „Erfolg“ war mehr als Bescheiden. Zusammen mit dem ebenfalls kooperierenden SV Bergfelden brachte die neue Spielkombi mit dem elend langen Namen SGM SV Heiligenzimmern II/SV Bergfelden/SG MühlheimRenfrizhausen kaum eine Handvoll Spieler auf, um das etatmäßige Heilgenzimmerner Reserveteam personell zu unterstützen. „Und von Mühlheim-Renfrizhausen war zuletzt gar kein Spieler mehr dabei“, sagt sportliche Leiter Klaus Schaitel. Deshalb wird die bisherige Zusammenarbeit auch aufgekündigt. Heiligenzimmern
wird künftig nur noch mit dem SV Bergfelden als Partner am Spielbetrieb teilnehmen. Und MühlheimRenfrizhausen? Dort ist offensichtlich die Motivation nicht sehr groß, um an der aktuellen Situation etwas zu ändern