Schiedsrichter im Bezirk ziehen Bilanz aus der Saison 2019/2020 | Württembergischer Fußballverband e.V.

Corona und Krise?

Schiedsrichter im Bezirk ziehen Bilanz aus der Saison 2019/2020

Am Ende der – amputierten – Saison 2019/2020 durften sich zwei aufstrebende Talente über einen Aufstieg freuen: Fabio Grillo und Tobias Keck (beide Gruppe Ulm/Neu-Ulm) pfeifen künftig in der Landesliga. Eine Kehrseite der Medaille gab’s nicht: Analog zu den Mannschaften blieben auch alle Unparteiischen von der Regionalliga abwärts von (theoretischen) Abstiegen verschont.

 

Das bedeutet: Gleich 14 Schiedsrichter aus dem Bezirk sind für jene Ligen qualifiziert, deren Spiele mit neutralen Assistenten geleitet werden. Ranghöchster von ihnen bleibt Manuel Bergmann (Ulm/Neu-Ulm). Er war am Tag der Abrechnung in der Regionalliga Südwest ganz vorne dabei. Die schwierigste Aufgabe hatte er beim hitzigen Derby zwischen Kickers Offenbach und Bayern Alzenau (0:2) unter Flutlicht am Bieberer Berg zu bestehen. Permanent war er zudem in der zweiten Bundesliga am Rande des Rasens im Einsatz – bei zwölf Spielen als Assistent und fünf weiteren Begegnungen als 4. Offizieller.

 

Seinem Erbacher Vereinskollegen Matthias Wituschek gelang es auf Anhieb, sich in der Oberliga zu etablieren. Er kam ohne Anlaufschwierigkeiten und Turbulenzen durch die erste Saison im baden-württembergischen Oberhaus, und das teilweise an nicht unproblematischen Spielorten. Er brachte zudem ähnlich gute Noten von seinen Auftritten als Assistent in der Regionalliga mit.

 

In der Verbandsliga gehen nach wie vor Max Angenendt (Gruppe Blautal/Lonetal) und Ismail Halici (Ulm/Neu- Ulm) ins Rennen. Angenendt gehörte in dieser höchsten württembergischen Spielklasse zu einem Förderkader, in dem einige Perspektiv-Schiedsrichter ein spezielles Coaching-System durchlaufen. Davon hat er nach eigenen Angaben und denen seiner Coacher enorm profitiert. Halici startet derweil in seine dritte Verbandsliga-Runde.

 

Auch wenn’s, wie erwähnt, keine Absteiger gab, hat ein langjähriger Landesliga-Referee diese Klasse jetzt verlassen: Erl Burns (Blautal/Lonetal) ist aus beruflichen Gründen in die Nähe von Frankfurt gezogen und aus dem Württembergischen Fußballverband (WFV) ausgeschieden.  Dennoch tummeln sich nunmehr gleich zehn Donau/Iller-Unparteiische in dieser Klasse. Drei von ihnen waren in der vergangenen Runde nicht dabei. Zum einen Maik Kaack – der Lehrwart hatte zuletzt aus zeitlichen Gründen eine Saison Pause eingelegt und kommt nun ambitioniert zurück. Zum anderen sind Fabio Grillo und Tobias Keck (alle Ulm/Neu-Ulm) in die Landesliga geklettert. Im südlichen der insgesamt vier geografisch aufgeteilten Bezirksliga-Pools belegten beide mit konstanten Darbietungen jeweils einen Spitzenrang – das war die Fahrkarte in die Landesliga. Dort versuchen sie, sich in veränderter Landschaft (Einsätze mit Assistenten) möglichst schnell zurechtzufinden. Übrigens: Keck ist der Enkel des früheren Zweitliga-Referees und Ulmer Obmanns Heinz Greiner.

 

Alle anderen Schiedsrichter in dieser Klasse zählen bereits zum Establishment. So zum Beispiel Artur Grünwald, der nach wie vor als Einziger die Fahne der Gruppe Illertal in der WFV-Spitze hochhält. In der abgelaufenen Landesliga-Runde absolvierte er seine Einsätze um möglichst hohe Beobachtungs-Noten ohne jegliche Probleme. Aus der Gruppe Ulm/Neu-Ulm gehen unverändert ins Rennen: Johannes Deiß, Stefan Kohler, Alexander Mack, Özgür Tan und Nihat Varlioglu. Und dann ist da noch Anes Ramic. Vor einem Jahr in die Landesliga aufgestiegen, wurde er in der Winterpause als junger Perspektiv-Schiedsrichter in den dortigen Coaching-Kader eingruppiert. Ehe er dort seine Qualitäten hinreichend beweisen konnte, kam das Corona-Zeitalter dazwischen. In der Saison 2020/2021 pfeift Ramic nicht nur in der Landesliga, sondern ist zudem der einzige Vertreter des Bezirks Donau/Iller als Assistent in den Junioren-Bundesligen.

 

14 Schiedsrichter in den Spielklassen mit neutralen Assistenten: Diese Marke kann in Württemberg kein anderer Bezirk vorweisen. Übrigens: Die meisten dieser Spitzenkräfte, nämlich drei, pfeifen für einen Kreisliga-B-Klub – den SC Lehr.

 

In der Bezirksliga-Beobachtung haben die drei Schiedsrichter-Gruppen ab September unter anderem hungrige talentierte Unparteiische am Start, die früh ihr Potenzial beweisen dürfen. Die nötige Zeit zur Reife bekommen sie allemal.

 

 

 

Und das sind die 14 Spitzen-Schiedsrichter des Bezirks Donau/Iller in der Saison 2020/2021:

 

Regionalliga:

Manuel Bergmann, 30 Jahre, (TSV Erbach, Gruppe Ulm/Neu-Ulm), zugleich SR-Assistent 2. Bundesliga

 

Oberliga:

Matthias Wituschek, 26, (TSV Erbach, Ulm/Neu-Ulm)

 

Verbandsliga:

Max Angenendt, 26, (FV Asch-Sonderbuch, Gruppe Blautal/Lonetal) – Ismail Halici, 26, (TSV Pfuhl, Ulm/Neu-Ulm)

 

Landesliga:

Johannes Deiß, 30, (SV Grimmelfingen, Ulm/Neu-Ulm) – Fabio Grillo, 23, (SSG Ulm 99, Ulm/Neu- Ulm) – Artur Grünwald, 29, (FV Bellenberg/Gruppe Illertal), Maik Kaack, 40, (SV Jungingen, Ulm/Neu-Ulm), Tobias Keck, 24, (SC Lehr, Ulm/Neu-Ulm), Stefan Kohler, 40, (SC Lehr, Ulm/Neu-Ulm), Alexander Mack, 26, (SV Nersingen, Ulm/Neu-Ulm), Anes Ramic, 23, (SC Lehr, Ulm/Neu-Ulm), Özgür Tan, 32, (Türkspor Neu-Ulm, Ulm/Neu-Ulm), Nihat Varlioglu, 28, (Türkspor Neu-Ulm, Ulm/Neu-Ulm).