Fragen an Stefan Beckmann (56), NSW-Bezirksjugendspielleiter
100 Tage im Amt
NSW-Redaktion: Hallo Stefan, wie spannend waren deine ersten 100 Tage im neuen Amt?
Beckmann: Ich hatte mich zwar vor meinem Amtsantritt schon bei meinem Vorgänger Frank Hinterlang frühzeitig über die Aufgaben des Bezirksjugendspielleiters erkundigt, aber das hat die Spannung nicht minimiert – ganz im Gegenteil. Die ersten 100 Tage waren besonders geprägt davon, viele neue Ansprechpartner/-innen kennenzulernen und die Spielpläne für den Jugendfußball im neuen Bezirk Nordschwarzwald zu erstellen.
NSW: Hast du dir dein neues Aufgabengebiet so vorgestellt?
Beckmann: Ich hatte eine Vorstellung von meinem neuen Aufgabengebiet, aber in der Realität hat es sich schnell als noch vielfältiger und umfangreicher dargestellt. Es gibt so etliche Aspekte, die eine Rolle spielen und doch „unter einen Hut“ gebracht werden sollten. Frank Hinterlang hat mich tatkräftig unterstützt und so konnte ich schnell in dem Aufgabengebiet Fuß fassen. Allerdings ist dieser Prozess noch lange nicht abgeschlossen.
. . .ich habe selbst Fußball gespielt (Jugend und Aktive), war Jugendtrainer, Staffelleiter und bin mit viel Leidenschaft Fußball-Schiedsrichter
Stefan Beckmann
NSW: Warum engagierst du dich im Ehrenamt?
Beckmann: Zunächst ist Fußball meine Leidenschaft und besonders die Jugend soll hier gefördert werden. Ohne Ehrenamt geht hier gar nichts und deswegen habe ich mich entschlossen, im neuen Bezirk mitzuwirken. Meine bisherigen Erfahrungen als Schiedsrichter (bin ich weiterhin und bleibe ich auch), Jugendtrainer und Staffelleiter haben mir geholfen, überhaupt die Herausforderung des Spielleiters für die Jugend anzunehmen. Es macht Spaß, ein wenig dazu beitragen zu können, dass Jugendfußball in unserem Bezirk einen positiven Stellenwert hat.
NSW: … und was macht die Arbeit im Jugendbereich so spannend?
Beckmann: Fußball ist ein Mannschaftssport, der die Gemeinschaft fördert. Diesen Aspekt finde ich in unserer heutigen Gesellschaft immer wichtiger und so ist es für mich spannend, junge Menschen hier begleiten zu können und ihnen einen Rahmen zu geben.
NSW: Nenn doch mal ein paar Zahlen, wie Jugendarbeit im Bezirk aussieht?
Beckmann: In unserem Bezirk sind insgesamt 454 Jugendteams gemeldet, davon 20 Mannschaften, die in höheren Ligen spielen. Besonders erfreulich ist, dass wir mit 25 Juniorinnen-Teams im eigenen Bezirk an den Start gehen und bei den Spieltagen der F-Jugend und Bambinis erfreuliche Erfolge erzielen konnten. Insgesamt haben wir 36 eigene Staffeln und mit dem Bezirkspokal in der A-/B-C- Jugend bzw. VR-Cup einen gelungenen Rahmen im Nordschwarzwald. Nicht zu vergessen, dass auch noch in naher Zukunft die Hallenmeisterschaften beginnen.
NSW: Deine ganz persönliche Bilanz im „neuen“ Bezirk NSW sieht wie aus?
Beckmann: Mit dem Start des neuen Bezirks im Jugendfußball bin ich recht zufrieden, aber es gibt noch genug Arbeit. Wir analysieren recht genau, wo noch der Schuh drückt und Verbesserungspotential vorhanden ist. Dabei bin ich sehr froh darüber, dass viel Input von den Vereinen kommt. Natürlich (das ist menschlich) passieren bei uns im Funktionärsbereich auch Fehler, aus denen wir immer weiter lernen wollen.
NSW: Hättest du dir vorstellen können, dass die Verschmelzung der zwei Bezirke so reibungslos passiert?
Beckmann: Ich kann hier nur für den Jugendbereich sprechen. Anfangs war ich skeptisch, aber die ersten gemeinsamen Sitzungen haben schnell gezeigt, dass die Themen offen behandelt werden und jeder seine Ideen/Vorstellungen einbringen kann. Das hat enorm geholfen und einen guten Start ermöglicht.
NSW: Was würdest du dir für die nächsten Tage, Wochen, Monate wünschen ?
Beckmann: Leider sind in den ersten Wochen der neuen Saison in unserem Jugendbereich wieder Gewaltszenen, Beleidigungen und Respektlosigkeit in verschiedenen Facetten aufgekommen. Dies ging von einzelnen Spielern, Trainern und Zuschauern aus und jeder Fall ist einer zu viel. Ich wünsche mir, dass dies aufhört, weil wir damit nicht nur dem Fußball schaden, sondern der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen auch. Ich gehe zusammen mit den Staffelleitern jedem einzelnen Fall nach und suche das Gespräch vor Ort. Und das ist auch gleich mein zweiter Wunsch… noch mehr mit den Verantwortlichen ins Gespräch kommen und Lösungen finden. Daran darf man mich auch gerne messen.
NSW: Und abschließend noch ein ganz persönlicher Wunsch?
Beckmann: Gesundheit, ein friedliches Miteinander und der respektvolle Umgang sind mir persönlich sehr wichtig.
Stefan Beckmann ist 56 Jahre alt . . .
„. . .ich habe selbst Fußball gespielt (Jugend
und Aktive), war Jugendtrainer, Staffelleiter und bin mit viel Leidenschaft Fußball-Schiedsrichter“