Premierensieger Ergenzingen Fußball-Bezirkspokal NSW
Der TuS Ergenzingen gewinnt das Finale vor 1200 Leuten in Nagold mit 5:0 (3:0) gegen den TSV Möttlingen.
Glückwunsch nach Ergenzingen – respektvolle Verneigung nach Möttlingen: Im ersten Bezirkspokalendspiel im Fußballbezirk Nordschwarzwald hat sich der Favorit deutlich durchgesetzt. A-Ligist TSV Möttlingen war im Prinzip schon vor der Pause geschlagen, gab aber nie auf und verdiente sich den Applaus der vielen Zuschauer. Nachfolgend der Spielbericht von Martin Körner, der für die NECKAR-CHRONIK vor Ort war und alles Wichtige zusammenfasste:
Bezirksvorsitzender Wolfgang Ottmar musste gestern Abend noch einige Minuten vor der Pokalübergabe im Nagolder Reinhold-Fleckenstein-Stadion warten, denn die Spieler vom TuS Ergenzingen bedankten sich nach einigen Sektduschen zunächst bei ihren vielen Fans für die Unterstützung. Mit dem Pokalsieg geht der TuS Ergenzingen in die Bezirks-Geschichte ein, wie Wolfgang Ottmar betonte bei der Pokalüberreichung: Denn der TuS ist damit der erste Pokalsieger im neuen Bezirk Nordschwarzwald. Den Grundstein für den Sieg setzte die Manschaft in der ersten Viertelstunde.
Nach Pass in die Zentrale von Spielführer Ruben Cianr war es Ergenzingens Toptorjäger Lennart Weipert, der Möttlingens Keeper Andreas Essig mit einem eleganten Lupfer zum 1:0 (10.) überwand. Schon vier Minuten später folgte der zweite Ergenzinger Treffer, erneut war das Duo Weipert/Cinar maßgebend. Weipert setzte sich an der Strafraumkante in Richtung Torlinie durch, Essig war aus seinem Kasten geeilt, Weipert legte das Spielgerät mit viel Übersicht in den Rückraum zu Cinar, der mit seinem linken Fuß den Ball zum 2:0 ins mittlerweile leere Tor beförderte. „Wenn man gegen so einen Gegner eine Chance haben will, dann muss man lange die Null halten und das ist uns absolut nicht gelungen“, sagte Möttlingens Coach Tobias Blank. Nach 18 Minuten tauchte der A-Ligist erstmals im Ergenzinger Strafraum auf, danach folgten die stärksten Minuten der Möttlinger. Zwei, drei sehenswerte Angriffsaktionen meist über die linke Seite, folgten Flankenbälle von Thomas Kettner, einmal köpfte Dennis Flaiz übers Tor, das andere Mal streifte der Schuss von Filipe Correia am Tor entlang vorbei ins Aus. Dann war es Marcel Fricker, der freistehend flach am Tor vorbeizielte. „In dieser Zeit waren wir einige Minuten zu sorglos“, sagte Ergenzingens Trainer Michael Sattler. Wiederum mit einem Heber aus zentraler Position kurz vor dem Strafraum über Keeper Essig erhöhte Raphael Wörner (36.) zum 3:0-Pausenstand. Felix Bader hielt wenige Minuten vor der Halbzeit die Null fest, Fricker stürmte allein Richtung Tor, doch der Ergenzinger Torhüter wehrte den Ball mit den Füßen ab.
13 Spieler auf der Bank Der wohl endgültige Knockout für den TSV Möttlingen dann nach 53 Minuten: Simon Walser schickte Wörner, der hatte auch noch die Option mit einem Querpass seinen Mitspieler Weipert zu bedienen, doch etntschied er sich für den Abschluss, und der Ball landete mit seinem zweiten Treffer zum 4:0 im Toreck. Anschließend kam Ergenzingen zu weiteren Tormöglichkeiten, die teilweise leichtfertig vergeben wurden. So lief Doppeltorschütze Wörner (73.) allein auf das Tor zu, und Essig wehrte seinen Schuss ab. „Vielleicht hätten wir in der ersten Halbzeit, wenn uns der Anschluss gelungen wäre, nochmals einen Puffer erhalten“, sagte Blank, „aber ansonsten war Ergenzingen technisch und läuferisch einfach eine Stufe besser.“ Zwischenzeitlich wechselte Michael Sattler auch fünf neue Kräfte ein, seine Bank war mit 13 Wechselspielern, darunter einige Verletzte, sehr gut gefüllt. „Wir mussten auch je nach Spielverlauf schauen, wie wir es machen, zudem haben wir am Sonntag wieder ein wichtiges Spiel“, sagte Sattler. Und bevor er das Spielfeld verlassen durfte, traf Ergenzingens Sturmtank Lenart Weipert noch ein zweites Mal (74.) zum 5:0-Endstand. Während auf der Ergenzinger Ersatzbank bereits die Sektflaschen geöffnet wurden, war auf dem Spielfeld noch kein Ende. Letzlich wartete alles auf den Abpfiff, dann spritzte der Sekt, und die TuS-Spieler wurden von ihren Fans umarmt und beglückwünscht. „Jetzt steht erstmal zwei Tage feiern an, zunächst hier, dann anschließend auf dem Ergenzinger Sportgelände“, sagte Sattler, „ ein verdienter Sieg gegen einen absolut fairen Gegner.“
TuS Ergenzingen: Bader; Bok, Hofmann, Walser, Cinar, Schanz (59. Leber), Brsoe (82. Katz),
Wörner, Gulde ((82. Bogensperger), Ignacz (73. Böhm), Weipert (88. Sacco)
Wochenlang im Wohnzimmer geübt
Geleitet wurde die Partie von Schiedsrichter Christoph Krajewski und seinen Assistenten Eric Müller und Daniel Hezel, sowie dem vierten Offiziellen Patrick Born, alle von der Schiedsrichtergruppe Rottweil. Drei Gelbe Karten musste der Referee in der absolut fairen Begegnung zücken. Professionell wie in einer Bundesliga-Arena wurden Auswechslungen und Nachspielzeit mit einer elektronischen Anzeigetafel angezeigt. Die Anzeigetafel hatte der Württembergische Verband zur Verfügung gestellt. Perfekt bedient wurde diese von Born. Krajewsiki wusste auch den Grund für dessen tadellose Bedienung: „Patrick hatte die ganze Woche zu Hause im Wohnzimmer geübt“.