Ehrenamt Stefan Schröder bekommt Anerkennungspreis für sein unermüdliches Engagement beim SV Fischingen. Bald auch wieder im Tor?

„Der Verein ist mein Verein“

Als kleiner Verein in einer kleinen Gemeinde immer noch selbständig? Wie geht das? Einer der Gründe, warum das funktionieren kann, ohne die Flucht in eine Spielgemeinschaft anzutreten, zeigt der SV Fischingen auf. Einer derer, die sich den Erfolg auf die Brust schreiben kann, ist Stefan Schröder. Der wurde jetzt von der Württembergischen Sportjugend (WSJ) mit einem kleinen Dankeschön ausgezeichnet.

Als Vorstandsmitglied Sven Rebmann, der die Ehrung beantragt hat, im Verlauf einer Vereinssitzung den Geehrten überraschte, antwortet dieser, wie man ihn kennt: „Das wäre doch nicht nötig gewesen. Ich mach das alles, weil es mir Spaß macht und dem Verein hilft“, sagte Schröder.

Der Papa spielte lange Jahre im Verein, war zudem Funktionär. Bruder und Schwester hatten fußballerisch auch ihre Heimat beim SV Fischingen. Und seine drei Söhne spielen natürlich auch Fußball – natürlich auch beim SV Fischingen. Papa Stefan ist dabei als Jugendleiter und Jugendtrainer einer der Förderer selbst.

Und so wie er seine eigenen Buben an die erste aktive Herrenmannschaft heranführt, hat er diese in den letzten Jahren auch mit einigen anderen Nachwuchsfußballern geschafft. Ein Garant dafür, dass Fischingen immer noch eine eigene Fußballmannschaft auf die Beine stellen kann und in der vergangenen Saison sogar so erfolgreich war und an der Tür zur Kreisliga A klopfte.

„Aber was nicht ist, das kann ja immer noch werden“, sagen Stefan Schröder und seine Mitstreiter innerhalb der Vorstandschaft des Vereins. Die Zuversicht, dass auch wieder mal sportliche Erfolge über „Liga Sorgenfrei“ hinaus passieren könnten, schöpfen die Fischinger anhand der personellen Stärke des derzeitigen Kaders. Immerhin wagen die Fischinger in dieser Runde sogar den Schritt und melden erstmals in der Vereinsgeschichte auch eine Reservemannschaft zum Spielbetrieb an. Vieles spricht dafür, dass im einen oder anderen Spiel bei der Reserve einer im Tor steht, der in längst vergangenen Zeiten sein Ausnahmetalent als Nummer eins beweisen konnte: Stefan Schröder.

Apropos Nummer eins: Beim Wettbewerb „Vorbild sein“ der Württembergischen Sportjugend hat es Schröder unter insgesamt 198 Bewerbern nicht auf einen der ersten drei Plätze geschafft. Aber egal: Die Fischinger wissen auch so, was sie an ihrem Vorzeigespieler und Funktionär haben. Ein „Vorbild – Schlauchschal“ und „Vorbild – Sitzkissen“ wird Schröder aber immer wieder an die Auszeichnung erinnern.

Im Bewerbungsschreiben hatte Sven Rebmann unter anderem darauf hingewiesen, dass Schröder keiner sei, den man lange fragen müsse. „Der steht schon parat, wenn andere noch überlegen“. Und kaum einer verkörpere das Lebensmotto „der Verein ist mein Verein“ so wie Stefan Schröder.

Schröder sei auch nicht „nur“ Jugendleiter im Verein. „Stefan hat die Gabe Jugendliche zu begeistern und ist durch seine empathische Art auch ein Garant dafür, dass wir in einem sehr kleinen Dorf immer noch eigenständig eine aktive Fußballmannschaft betreiben können. Stefans Arbeit in der Jugendarbeit erstreckt sich weit über das Normalmaß hinaus.

Auch als Bindeglied zwischen aktiver Mannschaft und der Jugendabteilung ist Stefan eine wichtige Stütze. Fast so wichtig wie der ganz „normale“ Fußballalltag ist für Stefan die Kameradschaft innerhalb des Vereins. Das Miteinander in harmonischer und funktionierender Vereinsarbeit stellt Schröder nicht selten auch über den sportlichen Erfolg“, zählt Rebmann in seiner Laudatio auf.