Am Samstagabend beim Bezirkstag in Hochdorf wurde der Baisinger Wolfgang Ottmar zum neuen Bezirksvorsitzenden des zukünftigen Bezirks Nordschwarzwald einstimmig gewählt.
Edgar Pakai zum Ehrenvorsitzenden ernannt
Einen Abend, der in die Fußballgeschichte eingeht, erlebten Vereinsfunktionäre von 128 anwesenden Vereinen, Bezirksmitarbeiter und Ehrengäste. Denn seit Freitagabend gehört der Bezirk Nördlicher Schwarzwald der Vergangenheit an, durch die neue Verbandsstruktur und die damit verbundene Kürzung von 16 auf 12 Bezirke kam es zum seit langem geplanten Zusammenschluss zwischen dem Nördlichen Schwarzwald und den Calwer Vereinen. Der zukünftige Bezirk wird unter dem Namen Nordschwarzwald geführt.
Ich werde alles tun, damit alle Vereine lange sagen können, wir haben eine gute Wahl getroffen und den richtigen Kerl gewählt.
Wolfgang Ottmar (Neuer Bezirksvorsitzender Bezirk Nordschwarzwald)
Zum Bezirksvorsitzenden wurde der Baisinger Wolfgang Ottmar (bisher Bezirksjugendleiter im Nördlichen Schwarzwald) einstimmig gewählt. Durchgeführt wurde die Wahl vom Verbandspräsidenten Matthias Schöck. „Heute trete ich in große Fußstapfen meiner Vorgänger, aber ich werde eine eigene Fußspur hinterlassen“, so die ersten Worte des 61-jährigen Ottmar unmittelbar nach der Wahl. „Ich werde alles tun, damit alle Vereine lange sagen können, wir haben eine gute Wahl getroffen und den richtigen Kerl gewählt“, fügte Ottmar an.
Durch das Programm führte der bisherige Vorsitzende des Nördlichen Schwarzwald Edgar Pakai. In seiner Begrüßung sprach er von einer absoluten Premiereveranstaltung: „ Der Abschied vom seitherigen Spielbetrieb bietet die Chance, etwas Neues zu bewegen. Blicken wir nicht im Zorn zurück, sondern freuen uns auf den neuen Bezirk.“
Anschließend folgten die Ausführungen des Präsidenten des Württembergischen Fußballverbands Matthias Schöck. Er sprach von einem tollen Berichtsheft, welches den Vereinen zugestellt wurde: Ein beeindruckendes Zeugnis kann man hier ausstellen in Anbetracht dessen, was auf allen Ebenen geleistet wurde.“ Aber auch davon, dass es an der Basis zunehmend schwieriger wird, Personen zu finden, die Verantwortung übernehmen. Schöck ging auch nochmals auf die Arbeitsgruppen ein, welche gebildet wurden, um die neue Verbands- und Spielklassenstruktur umzusetzen. „Seit 2015 haben verschiedene Arbeitsgruppen die organisatorischen Einrichtungen dafür geschaffen, dass wir ab 1. Juli im Verbandsgebiet umsetzen. Endgültig soll das neue Spielsystem bis zur Saison 2026/27 abgeschlossen sein. 79 Prozent der Delegierten stimmten beim letzten Verbandstag für die zukünftige Reform.“
Der WFV-Chef hatte auch Zahlen dabei: 11.800 Mannschaften von den Bambinis bis zu den Aktiven sind aktuell im Spielbetrieb, insgesamt sind 1750 Vereine im WFV-Gebiet am Start. Schöck sprach aber auch über die Vorfreude der am Freitag beginnenden Europameisterschaft, insbesondere davon, dass fünf Spiele in Stuttgart stattfinden dürfen.
Die Euro 2024 ist für uns, die einmalige Chance, für unseren Sport zu werben.
Matthias Schöck (WFV Präsident)
Dabei erhofft sich der WFV-Präsident für die Zukunft neuen Zulauf für die Basis. Gerade im Kinderfußball werden neue Wege eingeschlagen mit den Spielformen: 3 gegen 3 und 4 gegen 4. „Die Bolzplatzmethode soll zurückkommen, der Spaß am Fußball im Vordergrund stehen.“ Einen Blick in die wirtschaftliche Situation des Verbands konnte er auch geben: „Wir haben Rücklagen gebildet und können daher sorgenfrei in die Zukunft blicken, sinnvolle Liegenschaften wie in der Sportschule Ruit oder der Geschäftsstelle in Stuttgart wurden getätigt. Mit den Worten Fußball verbindet, beendete er seinen kurzweiligen Vortrag: „Die Euro 2024 ist für uns, die einmalige Chance, für unseren Sport zu werben.“ Schöck kam gerne nach Hochdorf, wie er sagte, besonders wichtig war ihm dabei auch, die beiden ausscheidenden Bezirkspräsidenten Edgar Pakai und Roland Ungericht von Böblingen/Calw für ihre jahrelange verdienstvolle Arbeit im Fußballverband zu ehren. In einem Steckbrief zeigte der Verbandspräsident deren Tätigkeiten auf und überreichte an beide die WFV-Verdienstmedaille in Gold.
Einstimmig fielen die Entlastungen der beiden bisherigen Bezirksvorstandschaften aus, zu den Berichten, welche die Vereine im Vorfeld erhielten, gab es keine Wortmeldungen. Nach seiner Wahl nahm Wolfgang Ottmar die weiteren Wahlen vor, in welcher Martin Stede zum Bezirksspielleiter und Robert Trautwein zum Sportgerichtsvorsitzenden gewählt wurden. Bestätigt wurde von der Versammlung die in ihren Gremien gewählten Rudolf Kittel zum Bezirksjugendleiter und die beiden Schiedsrichterobleute Markus Teufel und Benjamin Haug. Anschließend wurden noch die im Vorfeld bereits abgeklärten Delegierten und Ersatzdelegierten für den Verbandstag bestätigt. Anträge seitens der Vereine lagen keine vor.
Mit der Ortswahl des nächsten Bezirkstags 2027 in Bergfelden wurde der erste gemeinsame Bezirkstag beendet.
Verabschiedungen beim Bezirkstag
46 Jahre Vereinsarbeit, viele Jahre im Sportkreis, Bezirksschriftführer, zuletzt 15 Jahre Bezirksvorsitzender
Robert Trautwein über Edgar Pakai
Im Rahmen des Bezirkstags verabschiedete Edgar Pakai auch drei langjährige Mitarbeiter in den Funktionärsruhestand: Herbert Schittenhelm (Wittershausen), Gerd Wachs (Horb), Hans-Dieter Leins (Baiersbronn). Allen wurde die Ehrenmitgliedschaft erteilt. Roland Ungericht, Vorsitzender des bisherigen Bezirks Böblingen/Calw) bekam noch einen Geschenkkorb von Annemarie Mehl überreicht. Verabschiedungen nimmt er an einem separaten Festabend vor. Selbst fasste er sich nach Dankesworten kurz: „Ihr könnt mich weiterhin kontaktieren, wenn ihr Hilfe benötigt, jetzt nehme ich meinen Hut, habe die Ehre.“ In einer Laudatio würdigte der bisherige stellvertretende Bezirksvorsitzende Robert Trautwein die Verdienste von Edgar Pakai, die er aufzählte: „46 Jahre Vereinsarbeit, viele Jahre im Sportkreis, Bezirksschriftführer, zuletzt 15 Jahre Bezirksvorsitzender. Robert Trautwein ernannte Edgar Pakai zum Bezirks-Ehrenvorsitzenden und überreichte ihm einen Wimpel.