Fußball Mehr als 100 Besucher haben an der Schiedsrichter-Schulung in Glatten teilgenommen. Viel Beifall erhielt Referent Hardy Landbeck.
Foulspiel oder Unfall?
Hardy Landbeck, Lehrwart aus der hiesigen Nachbar-Schiedsrichtergruppe Zollern-Balingen, ist in der Gruppe Nordschwarzwald schon seit vielen Jahren ein gern gesehener und geschätzter Gast. Das hat nicht nur mit seiner Kompetenz in Sachen aktuelles Regelwerk zu tun, sondern auch mit seiner sympathischen Art, wie er dieses leicht verständlich seinen Kameradinnen und Kameraden vermittelt. Mit ein Grund dafür, weshalb er anerkennend auch als „der smarte Hardy“ bekannt und geschätzt ist. Am vergangenen Mittwoch gab sich Hardy Landbeck im Glattener „Sportler-Treff“ bei der letzten Schiedsrichter-Schulung im zu Ende gehenden Jahr 2022 wieder einmal die Ehre und nahm sich dabei in seiner professionell gestalteten Präsentation des Themas „Foulspiel oder Unfall?“ an. In diversen Video-Sequenzen konnte Landbeck dabei dokumentieren, worum es sich in dem jeweiligen Beispiel handelte und wie dieses vom Unparteiischen zu bewerten ist. Das gelang Landbeck, was am abschließenden langen Beifall deutlich zu erkennen war. Dieser verdiente Applaus war wohl auch dem Umstand geschuldet, dass der Lehrwart seinen Vortrag nicht nur mit einer Weihnachtsgeschichte beendete, sondern vor allem auch mit einem persönlichen Dank an die Kameraden für deren Spielleitungen, ihre dafür aufgebrachte Zeit, ihr Engagement und nicht zuletzt für deren Vertrauen.
Und zuvor demonstrierte Landbeck einmal mehr, weshalb seine Präsentationen im gesamten WFV-Gebiet so geschätzt sind. Eben auch deshalb, weil er es versteht, diese gleichsam kurzweilig, informativ wie vor allem auch verständlich den Unparteiischen näherzubringen. Sein Referat zum Thema „Foulspiel oder Unfall?“ untergliederte er in die Bereiche „Agenda“, Einführung in die Problematik, Referenzszenen,
Bewertung und schließlich in eine Zusammenfassung und betonte dabei, wie schwierig es für seine Gilde oft sei, die von ihm gezeigten Szenen richtig zu bewerten. Doch generell gelte für alle Spielleitenden dies: „Voraussetzung für alle Szenen, zu bewerten, ist, dass der Ball gespielt und dann der Gegner getroffen wird“, hielt Landbeck grundsätzlich erst einmal fest. Um dann einige „wichtige Parameter“ aufzuzeigen, mittels derer die Bewertungen schließlich vorgenommen werden sollten. Zuerst gehe es um die Intention des Spielers und darum, ob dieser Ball oder gegnerorientiert agiert oder auch mit einem „Extra-Movement“. Um ein solches handele es sich,
wenn eine zusätzliche Bewegung nach dem Spielen eines Balles erfolgt. Dann sei die „Intensität“ sowohl vom Speed der Aktion als auch vom Treffer von Bedeutung und auch das jeweilige „Trefferbild“ (oberhalb oder unterhalb des Knöchels). Von ganz entscheidender Bedeutung sei auch die „Wirkungsrichtung“ der Aktion, nämlich ob diese „horizontal oder vertikal“ erfolge. Stelle der Spieler „nur den Fuß ab, ist es eher kein Foulspiel, oder aber er geht horizontal in den Zweikampf, dann verhält es sich anders“, erläuterte der Lehrwart. Dabei sei aber immer auch zu bedenken, ob es sich um eine eventuelle Fehleinschätzung des Schiedsrichters oder um einen Fehler in dessen Stellungsspiel handele. Etwa, indem dieser zu weit vom Geschehen entfernt ist oder nur eine Sicht von hinten hat. Bevor es in die eingehende Diskussion mit den vielen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern aus der Schiedsrichtergruppe Nördlicher Schwarzwald ging, zitierte Landbeck die „Regel 12“, die lautet: „Ein Spieler, der im Kampf um den Ball übermäßig hart von vorne, von der Seite oder von hinten mit einem oder beiden Beinen in einen Gegner hineinspringt oder die Gesundheit des Gegners gefährdet, begeht ein grobes Foul.“