Der Bezirk Nördlicher Schwarzwald und der Württembergische Fußballverband bieten einen Wettbewerb für Personen mit Handicap an.

Inklusive Liga geht an den Start

Dem Start einer inklusiven Fußball-Liga steht nichts mehr im Wege. Am 13. Mai wird es den ersten Spieltag von Personen mit Handicap in Vollmaringen geben. Der zweite Spieltag findet am 17. Juni in Cresbach statt. Der Meisterwimpel wird schließlich am 23. September in Pforzheim verteilt.
Meisterwimpel? Ja, richtig gelesen: Der Wettbewerb soll sich so nah wie möglich am ganz normalen Fußballbetrieb orientieren. Gespielt wird an drei Turniertagen auf Kleinfeld. Jede der vier teilnehmenden Mannschaften hat pro Spieltag zwei Spiele, sodass im Turnierrhythmus an den drei festgelegten Turniertagen in Hin- und Rückspiel der Meister ermittelt werden kann.

Teilnehmen werden die Schwarzwaldwerkstatt Dornstetten, Lebenshilfe Freudenstadt, Lebenshilfe Oberes Nagoldtal und der 1.CFR Pforzheim. Bei einem Treffen im Vollmaringer Sportheim sagte Jürgen Kistner, der im ersten Jahr als Bindeglied zwischen den Lebenshilfeeinrichtungen und dem veranstaltenden Fußballbezirk Nördlicher Schwarzwald agiert, dass zwischenzeitlich sogar die Teilnahme von zwei weiteren Mannschaften im Raum gestanden hätten. Die Vertreter der Diakonie Stetten (im Remstal) und der Lebenshilfe Horb/Sulz wollen jetzt aber erst einmal beobachten, wie alles läuft und dann möglicherweise beim Wettbewerb im kommenden Jahr einsteigen. „Wir sind natürlich weiter offen für neue Mannschaften“, sagte Jürgen Kistner. Dass der Start zunächst einmal „nur“ mit vier Teams erfolgen soll, werten alle Beteiligten als großen Erfolg.

Oliver Deutscher, der die inklusive Fußball-Liga im Nordschwarzwald als Vertreter des WFV begleitet, brachte zur Besprechung nach Vollmaringen auch echte Spielerpässe mit. Die ehemals gelben Pässe, aus dem Bereich der aktiven Fußballer, fanden sich noch in den Räumen des Fußballverbandes, und werden derzeit mit Passbild und persönlichen Daten aller Spieler der teilnehmenden Mannschaften ausgestattet. Die Schiedsrichter sollen entweder vom veranstaltenden Verein gestellt werden oder können über den Schiedsrichterobmann des Fußballbezirks Nördlicher Schwarzwald angefordert werden. Beim Spieltag in Pforzheim erfolgt dies über den SR-Obmann des Fußballbezirks Pforzheim.

Am letzten Spieltag, so der Plan, soll dann im Oberligastadion des 1. CFR Pforzheim der Meisterwimpel an das Siegerteam überreicht werden. Plaketten für alle teilnehmenden Spieler wird es dabei auch geben. Angedacht ist, dass alle Mannschaften sich nach dem Turniertag zu einer gemeinsamen Abschlussfeier in Pforzheim versammeln.

Einigkeit bestand von Anfang an darüber, dass auch leistungsschwächeren Spielern*innen die Möglichkeit geboten wird, sich aktiv an den Spieltagen zu beteiligen. In welcher Form dies geschehen kann, soll im Einzelfall abgestimmt werden. Jürgen Kistner setzt sich zwei Wochen vor den jeweiligen Spieltagen mit den Betreuer*innen der einzelnen Mannschaften in Verbindung, um zu erfahren, ob und wie viele „leistungsschwächere“ Aktive voraussichtlich dabei sind. Je nach Anzahl wird von den jeweiligen Veranstaltern ein entsprechendes Programm vorbereitet. Als Stichwort wurde ein Spiel auf die ganz kleinen Tore genannt. Kistner: „Vor allem auch in diesem Punkt müssen wir Erfahrungen sammeln und offen für Neues sein.“