Schiedsrichterwesen; Der Unparteiische Valentin Steinmetz leitet viermal so viele Spiele wie der Durchschnitt.

Satte 117 Mal im Einsatz

Wer es als Schiedsrichter auf 15 Spiele pro Jahr bringt, der gilt als anrechenbar. 25 bis 30 Spiele, sagt Schiriobmann Markus Teufel, pfeifen seine Leute pro Jahr im Durchschnitt. Einige aber heben sich in Summe deutlich von allen anderen ab, weil sie gefühlt Tag und Nacht für die Schiedsrichterei im Einsatz sind. Das absolute Aushängeschild des Bezirks ist dabei Valentin Steinmetz vom SV Wachendorf. In der Spielzeit 2022/2023 hat es Steinmetz auf sagenhafte 117 Spielleitungen gebracht. Dafür gab es vom Schiedsrichterboss ein Geschenk und von seinen Schiedsrichterkollegen ganz dicken Applaus. Wie kommt’s, dass man auf so eine Zahl kommt? Bei Valentin Steinmetz leuchten die Augen, wenn er von seinem Hobby erzählt. Im September dieses Jahres wird Steinmetz 25 Jahre jung. Die Schiedsrichterprüfung absolvierte er bereits im September 2012. Einen Monat später leitete er sein erstes Spiel. Die Zahlen und Daten kommen wie aus der Pistole geschossen. Man spürt schon beim Erzählen, wie groß die Leidenschaft zur Pfeiferei bei Steinmetz ist. „Wenn das Hobby mal zur Plage wird, dann musst du aufhören. Aber davon bin ich ganz weit entfernt“, sagt Steinmetz, der vor einem Jahr seine Lehre zum Bürokaufmann abgeschlossen hat. Gut drei Jahre ist es her, seit er mit Freundin Tabea zusammen ist. Sie ist keine Fußballerin, teilt aber das Hobby mit Valentin. Es wird zwar nicht ausgesprochen, aber man erkennt zwischen den Zeilen, dass es Tabea wohl kaum gelingen könnte, ihren Valentin von der Pfeiferei abzuhalten.

Die Liebe zum Fußball und zur Pfeiferei ist bei Valentin Steinmetz scheinbar wie eingemeißelt. Der 25-Jährige beantwortet die Frage, ob er auch schon mal kurz dran gedacht habe, das Ganze bleiben zu lassen oder wenigstens kürzerzutreten, so: „Am 25. November 2023 habe ich vormittags Bescheid bekommen, dass ein Spiel abgesagt wurde, welches ich pfeifen sollte. Da bin ich kreuznarret geworden, weil ich nicht wusste, was ich nachmittags tun sollte“. Zwei, drei Tage ohne Fußball, das würde er zwar schon mal gerne auch haben, aber dann müsse er wieder raus aufs Feld, um seiner Leidenschaft nachzukommen. Und deshalb ist es für ihn nicht Plage, sondern pure Freude, wenn mal wieder das Telefon klingelt und ein Spieleinsatz, sehr oft auch sehr kurzfristig, reinkommt.

Valentin Steinmetz (rechts) und Markus Teufel.Bild: Uli Bernhard