Martin Körner (Neckar-Chronik) berichtet über den NSW-Staffeltag

Verschärfter Abstieg in den A-Ligen

Beim Bezirksstaffeltag am Donnerstagabend in Vollmaringen werden die Staffelleiter einstimmig wiedergewählt Vereinsvertreter diskutieren über Eintrittspreise für Frauen.

Alle Stühle waren besetzt in der Vollmaringer Gemeindehalle beim gemeinsamen Staffeltag der Bezirksliga und den Kreisligen. 140 Vereinsvertreter von 86 Vereinen konnte Bezirksvorsitzender Wolfgang Ottmar (Baisingen) willkommen heißen.

Gut zwei Stunden dauerte die harmonisch verlaufene Tagung, welche von Bezirksspielleiter Martin Stede geleitet wurde. Im Vorfeld des Staffeltags waren schon etliche Vereine bei der Bezirkspokalauslosung anwesend. Beim anschließenden Staffeltag wurden die Staffelleiter Harald Bosch, Rudolf Kittel, Andeas Neef und Zleljko Klinec einstimmig entlastet und wiedergewählt. Zudem wurde Bezirksspielleiter Martin Stede als weiterer Staffelleiter für die Kreisliga A3 gewählt.

Appell für Kinderschutz

Kurz nach 20 Uhr hatte Stede den Staffeltag eröffnet, dabei stand auch ein Grußwort des Nagolder Bürgermeisters Hagen Breitling: „Ich bin gerne zu euch gekommen, ich komme nicht vom Wasserball, sondern vom Fußball.“ Breitling ging auch auf die vor einem Jahr vorgenommene Bezirksstruktur ein: „Es war sicherlich eine gute Entscheidung, ihr wart alle mit viel Herzblut dabei und viele durften neue Sportstätten kennen lernen. Und die neue Runde dürfte vor allem in der A-Liga noch mehr Spannung mitbringen.“

Bezirksvorsitzender Wolfgang Ottmar ging in seinem Referat zunächst auf das Thema Kinderschutz ein und forderte die Vereinsvertreter auf: „Beschäftigt euch ernsthaft mit diesem Thema!“

Das abgelaufene Spieljahr 2024/25, die erste Saison im neuen Bezirk Nordschwarzwald, wurden von den Staffelleitern kurz und knackig abgehakt. Alle Staffelchefs lobten die gute Zusammenarbeit mit den Vereinen. Rudolf Kittel liegt das kommende Spieljahr schon näher als die vergangene Runde: „Nichts ist älter als der Sieg von gestern. Schauen wir nach vorne.“

Harald Bosch aus Altensteig, der im März nach dem Rücktritt von Siegfried Schall auch die A-Liga Staffel 2 zu seiner Staffel 3 übernahm, kritisierte die Anzahl der roten Karten: „41 in zwei A-Ligen in einer Runde ist mir einfach zuviel, da müssen wir dran arbeiten.“ Auch viele Absagen in den Reserverunden sollten in der neuen Runde reduziert werden. Staffelleiter Andreas Neef, der die B2 betreute, sprach von einem spannenden Fünfkampf um den Titel, welchen am Ende die SG Teinachtal gewann, lobte den SV Fsichingen, der ohne rote und gelb-rote Karte die Saison beendete.

Der Ergenzinger Rudi Schäfer als Verantwortlicher des Schiedsrichter-Pools in der Bezirksliga sprach von höheren Schiedsrichterkosten gegenüber dem Vorjahr: „Im Schnitt lagen die Kosten pro Spiel bei 83 Euro, knapp zehn Euro höher als in der Vorsaison.“ Für Schäfer, der dieses Amt sieben Jahre begleitete, war es zugleich die letzte Saison. Bezirksvorsitzender Wolfgang Ottmar überreichte ihm einen Geschenkkorb.

Pool wird eingestellt

Die beiden Schiedsrichtergruppen haben gemeinsam mit dem Bezirksvorstand den Entschluss gefasst, das Pooling einzustellen. Die beiden Schiedsrichterobmänner Markus Teufel (Gruppe Nordschwarzwald) und Benjamin Haug (Gruppe Calw) begründeten die Entscheidung damit: „Es sind immer mehr jüngere Schiedsrichter in der Bezirksliga unterwegs, und die wollen nach dem Spiel ihre Spesen ausbezahlt haben.“ So müssen die Bezirksligavereine, analog der Kreisligisten, die Referees am Spielort entlohnen.

Gleichzeitg gaben die Obleute noch Regländerungen zur neuen Spielrunde bekannt: So dürfen die Torhüter nun statt sechs Sekunden acht Sekunden den Ball halten, nach drei Sekunden muss der Schiedsrichter den Torwart mit Fingerzeichen anzählen. Sollte er diese dann doch überschreiten, gibt es für die gegnerische Mannschaft eine Eckstoß – bisher gab es im Strafraum einen indirekten Freistoß.

Im Jugendbereich wurde die Zeitstrafe von fünf Minuten abgeschafft, analog der Aktiven können die Kicker mit einer gelb-roten Karte des Feldes verwiesen werden, allerdings ist diese im Gegensatz zum Aktivenbereich nur eine Matchstrafe und zieht keine Spielsperre nach sich. Zudem gab Teufel bekannt, dass die beiden Schiedsrichtergruppen gemeinsam im abgelaufenen Spieljahr 7000 Spiele eingeteilt haben.

Bezirksspielleiter Martin Stede erklärte noch das Spielsystem 2025/26: Reduziert wurden dabei vor allem die drei A-Ligen auf 13 und 14 Vereine in der A1. Mit einem verschärften Abstieg soll dann ab der Saison 26/27 nur noch mit zwei A-Ligen gespielt werden, darunter vier B-Ligen. Dazu müssen in der kommenden Runde je nach Zahl der Absteiger aus der Bezirksliga vier bis fünf Vereine je A-Liga den Weg in die B-Ligen antreten. „Durch die Absteiger bekommen wir aber auch Qualität in die jede Lige rein“, sagte Stede. Begonnen wird die Runde am 24. August.

In einem Halbzeitstaffelttag soll dann entschieden werden, ob die Bezirksliga zukünftig mit 15 oder 16 Teams spielt. Der Staffeltag 2026 ist beim TSV Rohrdorf/Nagold.

Pro und Contra zu Eintrittsgeld für Frauen

Bezüglich Eintrittspreise kam es noch zu einer Diskussion unter den Vereinsvertretern. Dominic Blum vom SV Gültlingen machte im Vorfeld dem Bezirk einen Vorschlag über gemeinsame Eintrittspreise für Pflicht- und Relegationsspiele. So gab es vor allem hinsichtlich Eintritt für Frauen Pro und Contra. Letztendlich machte Bezirksvorsitzender Ottmar deutlich, dass hier nicht abgestimmt werden könne und auch keine Vorschrift seitens des Bezirks nach WFV-Ordnung möglich sei, im Endeffekt jeder Verein selbst entscheiden könne, ob er den Frauen freien Eintritt gewährt oder nicht.