Vereinsdialog beim ESC Ulm

Gelebte Integration beim ersten wfv-Pokalsieger im Bezirk Donau/Iller

Der Vereinsdialog ist immer gut für neue Impulse. Kein Dialog ist wie der andere. Auch wenn der zweite Vereinsdialog im Jahr 2023 bereits die insgesamt 105. Ausgabe dieses Austausches zwischen Verband, Bezirk und Verein war, so brachte auch dieser wieder einiges an neuen Erkenntnissen, Geschichten und Best-Practice-Beispielen hervor. Zu Gast war die wfv-Delegation um das Vorstandsmitglied Siegfried Bauer und Geschäftsführer Ralf Gabriel beim ESC Ulm. Der erste wfv-Pokalsieger aus dem Spieljahr 1950/1951 (3:0 Sieg gegen die TSG Öhringen im Finale) stammt aus dem Bezirk Donau/Iller. Die ESC-Vertreter empfingen die Gäste vom Verband und Bezirk rund um den Bezirksvorsitzenden Hans-Peter Füller in der Vereinsgaststätte herzlich.

Bunter Mix an Nationalitäten beim ESC

Der im Westen Ulms ansässige Verein verfügt über eine Sportanlage, welche durch seine Lage inmitten von Wohneinheiten brasilianisches Flair vermittelt. Früher wohnten hier die Eisenbahnarbeiter – daher auch der Name ESC, Eisenbahn-Sport-Club. Ein paar wenige Eisenbahnen im Sportheim erinnern noch an die damalige Zeit. Heute ist der Verein ein Vorbild in Sachen Integration. Vorstand Halim Aydin und Abteilungsleiter Selcuk Balik berichten stolz von der geglückten Integration vieler Menschen mit Migrationshintergrund in ihrem Verein. Zuletzt wurde ukrainischen Kriegsflüchtlingen der Zugang zum Training ermöglicht. Nicht umsonst wurde der Verein daher jahrelang vom DOSB-Programm „Integration durch Sport“ unterstützt. Die circa 530 Mitglieder bilden im Gesamtverein einen bunten Mix aus vielen Nationalitäten. Ob Deutscher, Türke, Bosnier oder Grieche, alle kommen hier super miteinander aus. Auch eine Juniorinnenmannschaft nimmt am Spielbetrieb teil. Unter anderem gelang es Silvia Delfmann als Vertreterin des Mädchen- und Frauenfußballs durch die Ausrichtung des Tags des Mädchenfußballs im vergangenen Jahr, den Frauenfußball im Verein zu etablieren – und der Trend ist positiv.

Es braucht einen „Kümmerer“ für die Schiedsrichter

Die positive Entwicklung des Vereins veranlasste den Bezirksvorsitzenden Hans-Peter Füller und sein Team, den ESC Ulm für den Vereinsdialog auszuwählen. Im Rahmen des 90-minütigen Austausches wurde die hervorragende Arbeit des Vereins wiederholt betont. Dass ein integratives Vereinsumfeld aber auch nicht vor den verbreiteten Problemen im Vereinsumfeld bewahrt, zeigte der weitere Gesprächsverlauf. So hat auch der Ulmer Weststadtclub mit sinkenden Schiedsrichterzahlen und einer Knappheit an Ehrenamtlichen zu kämpfen. Bezirks-Schiedsrichterobmann Rüdiger Bergmann versuchte die Wichtigkeit eines „Kümmerers“ für die Schiedsrichter*innen im Verein hervorzuheben und erklärte, wie neue Ansätze in der Ausbildung wieder mehr Neulinge hervorbringen sollen. Gemeinsam mit Siegfried Bauer, welcher zwar als wfv-Vorstandsvertretung anwesend war, aber gleichzeitig auch Mitglied des ESC Ulm ist, bot er den Vereinsverantwortlichen an, bei der Schiedsrichter*innen-Akquise zu untersützen. Ralf Gabriel animierte die Vereinsvertreter Aydin, Balik und Preuninger, ihre gute Vereinsarbeit vermehrt nach außen zu tragen. Getreu dem Motto: „Tue Gutes und rede darüber“. So ließen sich nicht nur neue Mitglieder und Ehrenamtliche gewinnen, gleichzeitig untermauere man damit den Mitgliedsbeitrag, welcher zur Deckung der steigenden Kosten von großer Bedeutung ist.

Wir bedanken uns beim ESC Ulm für die Bereitschaft zum Dialog und dem Bezirksteam Donau/Iller für die Unterstützung. Weiter geht es mit dem nächsten Vereinsdialog bei der SGM Stödtlen/Tannhausen im Bezirk Ostwürttemberg. Falls auch Sie Ihren Verein für einen Vereinsdialog anmelden möchten, wenden Sie sich gerne an die Vorstandschaft Ihres Bezirks oder direkt an den wfv.