Berichte | Württembergischer Fußballverband e.V.

Kontroverse Meinungen beim Halbzeit-Infoabend

Brechend voll war es im Foyer der Gaildorfer Sporthalle am Samstagabend beim Halbzeit-Infoabend. Kein Wunder, stand mit dem Tagesordnungspunkt „Kommission Verbandsstruktur“ doch ein Thema auf der Agenda, das alle Vereine angesichts der aktuellen Entwicklungen brennend interessiert.

Doch der Reihe nach. Der Bezirksvorsitzende Ralf Bantel zeigte sich in seinem kurze Rückblick mit der Vorrunde im Bezirk Hohenlohe nicht ganz zufrieden – 2 Spielabbrüche und 6 Kammersitzungen des Sportgerichts, die nur bei schweren Vergehen notwendig sind – sind eindeutig zu viel, hier sollte in der Rückrunde wieder Normalität einkehren. Bezirksschiedsrichterobmann Volker Stellmach warb für die zwei im Februar startenden Ausbildungskurse für Schiedsrichter, die in Onolzheim und Rengershausen stattfinden – im Herbst ist ein weiterer Kurs im Raum Schwäbisch Hall/Öhringen geplant. Beide Kurse stehen aktuell auf der Kippe, dabei wird Schiedsrichter-Nachwuchs doch dringend benötigt, um alle Spiele wie bisher besetzen zu können. Immer schwieriger war dies in der Vorrunde bei der Reserve. Hier werden die Spiele in der Rückrunde zwischen den Schiedsrichtergruppen besser aufgeteilt, um eine Besetzung soweit es geht zu ermöglichen. Stellmach warb zudem dafür, die B-Jugend möglichst vom Sonntag weg auf einen anderen Tag zu verlegen, beispielsweise auf Freitagabend. Dies erhöhe die Chancen, dass auch zukünftig die Reserve mit geprüften Schiedsrichtern besetzt werden könne.

Bezirksspielleiter Harmut Megerle zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Hinrunde. Aufgrund der guten Witterung gab es kaum Spielausfälle. Die Relegation wird in diesem Jahr zwischen dem 11. und 19. Juni stattfinden. Hierfür wurden folgende Paarungen ausgelost:

2. KLA 2 gegen 2. KLA12

KLA3 gegen Bezirksligisten

2. KLB2 gegen Relegationsteilnehmer der A1/A3 (Freilos B1/B4)

Nun war aber das Thema an der Reihe, dass allen unter den Nägeln brannte: Die Verbandsstruktur des WFV. Für diesen Tagesordnungspunkt waren WFV-Geschäftsführer Ralf Gabriel und einer der Vorsitzenden der Kommission, Harald Müller, nach Gaildorf gekommen. Die Kommission wurde vom letzten Verbandstag mit der Überprüfung der Struktur innerhalb des WFV beauftragt. Harald Müller betonte, dass die Notwendigkeit einer Veränderung aus Sicht der Kommission klar gegeben sei, um den Spielbetrieb im Verband zukunftsfähig zu machen und dass sich dies sich auch bei den durchgeführten Regionalkonferenzen als klares Meinungsbild herausgestellt hatte. Insbesondere zwei Vorschläge der Kommission wurden hier als Lösungen dargestellt: Zum einen die sogenannte Variante „1-4-12“, das heißt wie bisher eine Verbands- und vier Landesligen, darunter jedoch nur noch 12 statt bisher 16 Bezirksligen. Hohenlohe würde hier aufgeteilt, wobei die Gebiete der Schiedsrichtergruppen als kleinste Organisationseinheit innerhalb des WFV zunächst unberührt blieben: Die Gebiete der SRG Hall und Crailsheim spielen in einer Bezirksliga mit Rems-Murr (SRG Waiblingen, Backnang und Schorndorf), die Gebiete der SRG Bad Mergentheim, Künzelsau und Öhringen mit Unterland (SRG Heilbronn und Kocher-Jagst).  Hier gibt es zwei Varianten: In Variante A spiel das Gebiet der SRG Schorndorf mit Waiblingen/Backnang und Schwäbisch Hall/Crailsheim, in Variante B mit dem Gebiet Ostwürttemberg (SRG Aalen, Schwäbisch Gmünd, Heidenheim). Die zweite Variante ist ein „1-3-9“, das heißt Reduzierung um eine Landesliga-Staffel und Reduzierung der Bezirksligen von 16 auf 9. Hier würde Hohenlohe mit dem Unterland zusammen eine Bezirksliga bilden.

Bei den Teilnehmern der Vereine wie auch bei Vertretern des Bezirks trafen die Vorschläge vor allem auf Unverständnis. Insbesondere die Zerschlagung von langjährig gewachsenen Bezirksstrukturen wurde in zahlreichen Wortmeldungen kritisiert – und das obwohl der Spielbetrieb in Hohenlohe anders als in anderen Bezirken nach wie vor reibungslos funktioniere. Hartmut Megerle stellte das Ergebnis einer Umfrage innerhalb des Bezirks vor, wonach sich etwa 92 Prozent gegen die Teilung von Bezirken ausgesprochen hatte. Auch die durch die Änderungen länger werdenden Fahrtstrecken wurden kritisiert. Hartmut Megerle plädierte eindringlich für „Kooperation und Fusion anstelle von Zerschlagung einzelner Bezirke“ und verband auch seine eigene Position mit dem Ausgang in dieser Frage. „An dem Tag, an dem die Aufteilung des Bezirks Hohenlohe beschlossen wird, ist für mich Schluss, denn den Bezirk abwickeln werde ich sicherlich nicht“, so Megerle. Die Vertreter des WFV, Harald Müller und Geschäftsführer Ralf Gabriel betonten indes, dass der Prozess nach wie vor ergebnisoffen geführt werde und dass auf der Beteiligungsplattform (zukunftwfv.de) jeder seine Meinung einbringen könne. Bis zum 15. Mai erfolgt nun der Bericht der Kommission an den Beirat und im Mai 2021 wird der nächste Verbandstag über das Thema entscheiden.

TSV Blaufelden gewinnt Ehrenamtspreis

Seit 2009 vergibt der Württembergische Fußballverband (wfv) jährlich in den 16 Bezirken für besondere ehrenamtliche Leistungen den Vereinsehrenamtspreis. Der Gewinner aus Hohenlohe heißt in diesem Jahr TSV Blaufelden. Die Auszeichnung ist mit einem Scheck über 1.000 € und Sportartikeln im Wert von 2.500 Euro verbunden.

Zur feierlichen Preisverleihung im Vereinsheim in Blaufelden begrüßten der Gastgeber, TSV-Vorstand Ralf Beyer, und der Bezirksvorsitzende Ralf Bantel die Preisträger und ihre Begleitungen, Vertreter des Bezirks und Mitglieder des TSV Blaufelden. Auch Blaufeldens Bürgermeisterin Petra Weber ließ es sich nicht nehmen, der Preisverleihung beizuwohnen und richtete ein kurzes Grußwort an die Gäste. Zudem war als Vertreter des Württembergischen Fußballverbands der ehemalige Vize-Präsident, WFV-Ehrenmitglied Dr. Wolfgang Zieher nach Blaufelden gekommen.

Dieser hob die ehrenamtlichen Leistungen des TSV und aller anderen Preisträger hervor. „Was Sie alle für den Fußball, für die Allgemeinheit und auch für die Gemeinde vor Ort leisten, ist nicht zu überschätzen“, so Zieher. Ausschlaggebend für die Bewerbung des TSV Blaufelden waren die vielfältigen Aktivitäten im Verein, wie beispielsweise die „Fohlen-Fußballschule“ in Kooperation mit Borussia Mönchengladbach, Jugendturniere, ein „Sie-und-Er-Turnier“ mit gemischten Mannschaften, Kooperationen mit den örtlichen Schulen und vieles mehr. Zudem gab es aus Hohenlohe weitere überzeugende Bewerbungen. Die des SV Ingersheim wurde mit dem zweiten Platz, die des SSV Schwäbisch Hall mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Neben dem Vereinsehrenamtspreis wird auch das Engagement Einzelner gewürdigt, und zwar mit dem DFB-Ehrenamtspreis sowie mit dem Preis „Junge Fußballhelden“, mit dem der Verband vor allem die jüngeren Ehrenamtlichen in den Vordergrund rücken möchte. Ralf Bantel zeigte sich sehr beeindruckt von dem vielfältigen Engagement, das alle Preisträger für ihren Verein und den Fußball in Hohenlohe in ihrer Freizeit aufbringen. Einer von ihnen ist die 27-jährige Sina Wenczel vom TSV Pfedelbach, die als Bambini-Trainerin, aktive Fußballerin, beim Sportabzeichen oder als Übungsleiterin beim Rope-Skipping jede Woche viele Stunden ehrenamtlich für ihren Verein aufbringt. Sie darf sich als Bezirkssiegerin in der Kategorie „Junge Fußballhelden“ auf eine fünftägige Bildungsreise nach Spanien freuen.

Auch beim DFB-Ehrenamtspreis wurde in diesem Jahr eine Frau zur Siegerin erkoren: Hannelore Rückl vom TSV Dünsbach. Sie bringt sich seit weit über 30 Jahren in verschiedenen Funktionen für „ihren“ TSV ehrenamtlich ein, sei es im Wirtschaftsausschuss oder bei der Organisation von Jahresessen oder Heimattagen. „Sie hat durch ihre Arbeit dazu beigetragen, dass der Verein heute dort steht, wo er steht!“, zitiert Bantel aus der eindrucksvollen Bewerbung. Als Bezirkssiegerin darf sich Hannelore Rückl auf eine Einladung des DFB zu einem Wochenende mit dem Besuch eines Bundesliga-Spiels freuen.

Die Gewinner im Überblick

Vereinsehrenamtspreis:

1. TSV Blaufelden

2. SV Ingersheim

3. SSV Schwäbisch Hall

DFB-Ehrenamtspreis:

Hannelore Rückl (TSV Dünsbach, Bezirkssiegerin)

Bärbel Schülke (TV Niederstetten)

Torsten Simon (SC Michelbach/Wald)

Heinz Mohr (TSV Dünsbach)

Jürgen Hofmann (TSV Blaufelden)

Dieter Herweck (TSV Blaufelden)

Peter Schneider (TSV Crailsheim)

Dieter Schüll (TSV Schwabbach)

Ulrich Halder (TSV Ilshofen)

Dieter Gennrich (TSV Blaufelden)

Engin Kisalar (TSV Pfedelbach)

Frank Spohn (TSV Pfedelbach)

Matthias Bach (TSV Blaufelden)

Ronald Bosse (TSV Goldbach)

Jochen Engelhardt (TSV Blaufelden)

Sieger in der Kategorie „Fußballhelden – Aktion Junges Ehrenamt“:

Sina Wenczel (TSV Pfedelbach, Bezirkssiegerin)

Lea Hermann (TSV Blaufelden)

Thea Hinz (TSV Blaufelden)

Philipp Schönberger (FC Creglingen)

Luca Waldmann (FC Creglingen)

Julian Scheidel (SV Wachbach)