5:4 im Elfmeter-Drama – Kickers holen sich den DB Regio-wfv-Pokal 2021/22 | Württembergischer Fußballverband e.V.

DB Regio-wfv-Pokal

5:4 im Elfmeter-Drama – Kickers holen sich den DB Regio-wfv-Pokal 2021/22

Nach 120 aufreibenden Spielminuten musste das Elfmeterschießen über den Sieger im DB Regio-wfv-Pokal 2021/22 entscheiden: Die Stuttgarter Kickers. Herzlichen Glückwunsch zum dritten Titelgewinn im wfv-Pokal! Neun Schützen in Folge bewahrten in der Stuttgart Abendsonne vor einer fantastischen Kulisse die Nerven, den finalen SSV-Elfmeter parierte Kickers-Keeper Ramon Castellucci. „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“, tönte es anschließend von den Rängen auf der Waldau. Für die Ulmer endet heute Abend eine Serie von vier Pokalsiegen in Folge, die Kickers konnten die 1:3-Niederlage aus dem Finale der Saison 2016/17 gegen den Underdog aus Dorfmerkingen vergessen machen.

Schiedsrichter Timo Lämmle hatte im GAZi-Stadion von Anfang an alle Hände voll zu tun. Beide Seiten zeigten in einem intensiven Pokalfinale, dass sie unbedingt in den DFB-Pokal 2022/23 einziehen wollen. Bei perfekten Fußballbedingungen verfolgte eine Rekordkulisse von 7.300 Zuschauern eine ausgeglichene erste Hälfte. Bereits nach 26 Minuten musste SSV-Trainer Thomas Wörle seinen Kapitän Johannes Reichert verletzt auswechseln. Er wurde mit Verdacht auf Unterschenkelbruch mit der Bahre abtransportiert – ein herber Rückschlag für die favorisierten Ulmer Spatzen aus der Regionalliga. Spielerisch lief gegen leidenschaftliche Kickers, die lautstark von einer nahezu vollbesetzten Gegentribüne angefeuert wurden, wenig zusammen. Und auch mehrere gute Freistoßgelegenheiten des SSV Ulm 1846 Fußball blieben ungenutzt.

Doch auch im Ulmer Strafraum herrschte weitgehend Ruhe, große Aufregung gab es erst nach 92 Spielminuten: Ein Blauer ging im Strafraum der Spatzen zu Boden, doch Schiedsrichter Timo Lämmle zeigte sofort an: Weiterspielen! Erst nach 101 Minuten war dann Ende der regulären Spielzeit – die Partie war aufgrund des Einsatzes von Pyrotechnik zwischenzeitlich für zehn Minuten unterbrochen. In der ersten Hälfte der Verlängerung sah der eingewechselte Mohamed Baroudi nach einem Rempler abseits des Spielgeschehens glatt Rot, die Kickers brachten das 0:0 jedoch über die Zeit und hatten im Elfmeterschießen dann das Glück auf ihrer Seite.

„Wir haben heute ein nervenaufreibendes Finale vor einer unglaublichen Kulisse erlebt. Das war ein ganz besonderes Fest des Amateurfußballs. Beide Mannschaften haben bis zum Ende alles gegeben und im Elfmeterschießen ist auch immer ein Stück weit Glück im Spiel.  Die Ulmer haben eine fantastische Saison gespielt und werden ganz sicher in der kommenden Spielzeit das Glück auf ihrer Seite haben. Herzliche Glückwunsch an die Kickers, die es sich mit einer tollen kämpferischen Leistung verdient haben“, zeigte sich wfv-Präsident Matthias Schöck nach der Partie begeistert. Gemeinsam mit Thomas Böhm von DB Regio Baden-Württemberg, Stuttgarts OB Frank Nopper und Verbandsspielleiter Harald Müller hängte er den Blauen ihre Medaillen um. Der spät eingewechselte Kickers-Kapitän Mijo Tunjic reckte anschließend den Pokal als Erster in die Höhe.

Die Stimmen zum Spiel

Thomas Wörle, Trainer SSV Ulm 1846 Fußball: „Für uns ein ganz bitterer Moment heute. Das Spiel wurde von Anfang an hoch intensiv geführt, es war sehr emotional, auch von der Kulisse angetrieben. Wir waren heute nicht torgefährlich genug, auch wenn wir phasenweise mehr vom Spiel hatten. Die Partie wurde hart geführt und wir mussten viel einstecken. Unsere Spieler hätten besser geschützt werden müssen. Wir haben es trotzdem sportlich nicht geschafft, ein Tor zu erzielen und gratulieren den Stuttgarter Kickers zum Sieg.“

Mustafa Ünal, Trainer SV Stuttgarter Kickers: „Wir wollten aggressiv auftreten, aber es war zu keinem Zeitpunkt der Plan, einen Gegner zu verletzten. Genesungswünsche an dieser Stelle an Johannes Reichert. Die Mannschaft hat absolut alles rausgehauen. Wir wurden heute im Elfmeterschießen belohnt. Da ist natürlich auch Glück dabei, aber die Überzeugung war heute voll da. Wir sind absolut happy – aber morgen früh um 10 Uhr ist wieder Training.“