50 Jahre Sportrecht in Wangen
Intensiver Austausch und Netzwerken unter Experten
Im Jahr 1975 vom damaligen Verbandspräsidenten Dr. h.c. Alfred Sengle gemeinsam mit der Landesjustiz ins Leben gerufen, feiert die Tagung Sportrecht in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Am vergangenen Wochenende kamen erneut bundesweit renommierte Experten und führende Sportrechtler nach Wangen im Allgäu, um einen Diskurs zwischen Justiz, Wissenschaft und Verbandsjuristen zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang seien auch wichtige wfv-Begleiter der Veranstaltung erwähnt, wie Heinz Wolpert, der verstorbene Berndt Netzer, Hans und Jörg Kindermann, Harald Fritz sowie Dr. Wolfgang Zieher oder auch der ehemalige Vorsitzende des DFB-Bundesgerichts Achim Späth.
Zwischenzeitlich ist das „Sportrechtsseminar“ des Württembergischen Fußballverbandes eine echte Institution für eine stetig an Bedeutung wachsende juristische Fachdisziplin und ein echter Anziehungspunkt für Gäste aus Wissenschaft, Justiz, Anwaltschaft und Verbänden. In seiner Begrüßung verwies wfv-Präsident Matthias Schöck auf die große Bedeutung des Sportrechts in seiner Funktion als Regelwerk für die Welt des Sports in Zeiten der umfassenden Professionalisierung.
Unter dem Motto „Heimspiel mit Geschichte“ fanden sich zahlreiche Experten und Ehrengäste für zwei Tage in Wangen ein, um fachliche Erkenntnisse zu sammeln und den intensiven Austausch zu pflegen. Unter anderem standen Vorträge von Bundesverfassungsrichter a.D. Prof. Dr. Udo Steiner („Sport und Verfassungsrecht – Wer bestimmt die Spielregeln?“), Prof. Dr. Peter W. Heermann („Sport und Kartellrecht von Bosman bis heute“) oder Prof. Dr. Martin Nolte („Zwischen Regeln und Recht im Sport“) auf der Agenda. Höhepunkt der Tagung war der Besuch von DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der im Gespräch mit Moderator und wfv-Vorstandsmitglied Jens Zimmermann am Samstag spannende Einblicke zur aktuellen Transformation des nationalen und internationalen Fußballs lieferte.
Nach zwei Tagen, die geprägt waren von einer hohen Informationsdichte und einem intensiven gesellschaftlich-sozialen Austausch, dürfen sich die ursprünglichen Initiatoren bestätigt fühlen. Nie war die Welt des Sportrechts vielfältiger und die Themenstellungen komplexer. Umso wichtiger scheint der regelmäßige Wissenstransfer zu sein – ein gewichtiges Argument für die Fortsetzung einer Tradition im kommenden Jahr.