Appell von Volker Stellmach: RESPEKT für unsere Schiedsrichter*innen! | Württembergischer Fußballverband e.V.

Appell von Volker Stellmach: RESPEKT für unsere Schiedsrichter*innen!

Angesichts der jüngsten Vorkomnisse auf Fußballplätzen im Verbandsgebiet, bei denen verbale und körperliche Gewalt gegen Schiedsrichter*innen auftrat, appelliert Verbandsschiedsrichterobmann Volker Stellmach in einem offenen Brief an alle Vereine für einen respektvollen Umgang:

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Vereinsverantwortliche,
liebe Fußballerinnen und Fußballer,

als Obmann und damit Verantwortlicher für rund 6.000 Unparteiische im Württembergischen Fußballverband wende ich mich aus aktuellem Anlass an Sie und an Euch. Leider haben wir in den vergangenen Wochen insbesondere im Bereich des Bezirks Enz/Murr wie auch im Unterland Vorfälle im Rahmen von Fußballspielen erlebt, bei denen die dort eingesetzten Schiedsrichter tätlich angegangen wurden. Diese Tätlichkeiten unterscheiden sich hinsichtlich der bisher bekannten Qualität und die zuständigen Sportgerichte haben auch klare Urteile gefällt. Eines muss jedoch über alle Umstände und Begebenheiten hinweg klar sein: Wie alle anderen Beteiligten eines Fußballspiels haben unsere Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter die sozialen Umgangsformen verdient, die den gegenseitigen Respekt ausdrücken. Es kann und darf nicht sein, dass Beteiligte an einem Fußballspiel Angst haben müssen, das Spielfeld nicht unversehrt verlassen zu können.

Wir, die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im Württembergischen Fußballverband, werden diese Vorkommnisse nicht tolerieren und appellieren an alle Aktiven und Vereinsverantwortliche, wieder zu mehr Fairness und Wertschätzung im Fußball zurückzukehren. 

Wer nicht selbst in der Champions League Fußball spielt, der kann keine Spielleitung auf Champions-League-Niveau voraussetzen. Wie die Akteure im Amateurfußball bei Abschluss das Tor verfehlen, so ist es auch bei Unparteiischen menschlich, dass Fehler passieren. Und gerade hier sind die Akzeptanz und Toleranz der Akteure auf dem Platz und der Zuschauer am Spielfeldrand gefragt. Wie der Großteil der Spielerinnen und Spieler pfeifen unsere Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter ehrenamtlich und üben beim Fußball ihr Hobby aus. Dieses ehrenamtliche Engagement ist nicht hoch genug einzuschätzen. 

Wir kämpfen nicht erst seit gestern mit einem Mangel an Unparteiischen und geben uns große Mühe bei der Schiedsrichter-Gewinnung. Wollen wir wieder mehr junge Menschen für dieses spannende und persönlichkeitsprägende Hobby begeistern, dann müssen wir gemeinsam für entsprechende Rahmenbedingungen sorgen. Nur wenn unsere Unparteiischen die gegenseitige Wertschätzung auf dem Sportgelände erleben, haben sie Spaß an ihrer Aufgabe und bleiben UNS erhalten.

Deswegen richte ich im Namen aller Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter in Württemberg den dringenden Appell an Sie: Sorgen Sie für einen respektvollen Umgang mit unseren Unparteiischen. Übernehmen Sie Verantwortung, wenn Sie Defizite feststellen und wirken Sie auf Ihre Ehrenamtlichen im Verein, Ihre Spielerinnen und Spieler wie auch auf Ihre Fans ein. Wir alle haben das gleiche Hobby und das gleiche Ziel!

Ihr Volker Stellmach