wfv schickt gleich vier Landessieger*innen nach Frankfurt | Württembergischer Fußballverband e.V.

DANKE SCHIRI

wfv schickt gleich vier Landessieger*innen nach Frankfurt

Zauberei, eine FIFA-Schiedsrichterin und ein Freistoß-Spray von Wolfgang Stark: Die Ehrungsveranstaltung DANKE SCHIRI am Montagabend steckte voller Überraschungen. Seit der Saison 2021/22 ist Das Örtliche Partner der Schiedsrichter in Deutschland und richtet die Ehrung DANKE SCHIRI aus. Gastgeber Alexander Schreckinger empfing die Gäste in den Räumlichkeiten der Württemberger Medien in Stuttgart Stammheim.

„Wir Schiedsrichter sind elementarer Bestandteil dafür, dass Fußball funktioniert“, unterstrich Verbands-Schiedsrichterobmann Volker Stellmach in seiner Begrüßung. Und die anwesenden Preisträger*innen leisten nicht nur auf dem Platz, sondern auch hinter den Kulissen ihrer Schiedsrichtergruppe (SRG) unentbehrliche Arbeit. Stellmach: „Wir ehren heute Personen, die im Hintergrund ganz viel leisten, aber selten im Vordergrund stehen.“

Seit 2016 werden im Herbst verbandsweit Schiedsrichter*innen für die Auszeichnung in drei Kategorien vorgeschlagen: Schiedsrichterinnen, Schiedsrichter U50 & Ü50. Florian Steinberg, Schiedsrichter-Obmann des Süddeutschen Fußballverbandes: „Die Aktion Danke Schiri ist ein Meilenstein für die Wertschätzung unserer Schiedsrichter. Nehmt den Dank und die Anerkennung mit in eure Gruppen!“

Nur im Doppelpack: Jennifer und Ann-Kathrin Schilling

Der Ehrungsabend startete mit den weiblichen Unparteiischen. „Ihr seid nicht ganz normal“, begrüßte Moderator Moritz Werz Jennifer und Ann-Kathrin Schilling von der SRG Zollern-Balingen. Er bezog sich dabei auf das überragende, ehrenamtliche Engagement der Zwillinge. Zusätzlich zu ihrem Engagement als Schiedsrichterinnen pflegen die Sozialarbeiterinnen ihre Oma, trainieren gleich vier Garde-Tanzgruppen und engagieren sich nebenberuflich im Jugendhaus Rangendingen. Dieses vielfältige Engagement wurde von der Jury mit dem doppelten Landessieg belohnt – ein Novum, wie Uwe Hamel vermeldete, der die Veranstaltung als Beisitzer im Verbands-Schiedsrichterausschuss maßgeblich organisiert: „Es war unmöglich, euch zu trennen.“

Loren Peter wartete mit einem besonderen Sammlerstück auf: Einem Freistoß-Spray von Wolfgang Stark. „Wir haben bei einem Spiel in Aalen um ein Autogramm gebeten. Dann verschwand er für einige Zeit und kam plötzlich mit dem Spray ums Eck“, schilderte die 24-jährige Siegerin aus der SRG Aalen. Lia Engelbrecht (20) berichtete, die Schiedsrichterei habe sie sehr in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt: „Es hat mein Selbstbewusstsein gestärkt.“

Beeindruckende Zahlen: Markus Schöck ist Landessieger U50

Wie wird man eigentlich Schiedsrichter? „Kohle, was zu sagen haben und kostenlos ins Stadion“, lautete die humorvolle Antwort von Johannes Steck (SRG Nürtingen). Die ernsthafte Version lieferte Stephan Link, Bezirkssieger von der SRG Backnang: „Für mich war es nach der aktiven Laufbahn der perfekte Anknüpfungspunkt, um diesem geilen Hobby weiter nachzugehen.“ Marco Zauner aus Obersontheim berichtete von „Erlebnissen, die man nicht vergisst“. Der 32-Jährige stand als Assistent in der Regionalliga an der Außenlinie und kümmert sich in der SRG Schwäbisch Hall um die Rekrutierung und Ausbildung des Nachwuchses.

Besonders beeindruckende Zahlen lieferte Markus Schöck (SRG Leonberg). Der 49-Jährige griff mit 18 Jahren zur Pfeife und hat seither über 1.300 Spiele geleitet. 21 Jahre lang war er im Ausschuss tätig, unter anderem als stellvertretender Obmann. Als Unterstützer und Förderer junger Talente hatte er auch mit dem anwesenden Florian Steinberg und Lars Erbst zu tun, der heute in der 3. Liga pfeift. Zudem war Schöck beim TSV Flacht als Jugendleiter, Trainer und Schiedsrichter-Beauftragter aktiv. Eine Leistung, die mit dem Landessieg in der Kategorie U50 honoriert wurde.

Bekannt wie ein bunter Hund: Späteinsteiger „Bodde“ Rapp

Erst mit 45 Jahren entdeckte Josef Rapp, genannt Bodde, die Liebe zur Pfeife. Der Tausendsassa von der SRG Ehingen erinnert sich: „Ich war Abteilungsleiter Fußball und wir haben einen Strafzettel für die Nichtgestellung von Unparteiischen vom wfv bekommen. Als guter Schwabe habe ich kurzerhand entschieden, einfach selbst zum Neulingskurs zu gehen.“ Dort habe man ihn zunächst etwas schräg angeschaut und auch die erste Beurteilung fiel kritisch aus. Doch davon ließ sich Bodde Rapp nicht abbringen: „Das ‚Virus‘ hatte mich gepackt. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einen großen Stellenwert für mich einnimmt.“ Verdient hat sich der 71-Jährige die Auszeichnung als Landessieger mit seinem langjährigen Engagement für den Fußball, aber auch weit darüber hinaus: Gemeinderat, stellvertretender Bürgermeister, Abteilungsleiter im Tennisclub, Vorstand im Sportkreis, Schiedsrichter-Obmann!

Die „Legenden“, wie Florian Steinberg die über 50-jährigen Preisträger betitelte, warteten mit beeindruckenden Geschichten auf. Jochen Schimmel pfeift bis zu drei Spiele an einem einzigen Samstag, Peter Saß hat bereits 300 Blutspenden auf dem Konto. Sein Motto: „Lieber geben als nehmen.“ Heinz Frey ist seit 47 Jahren Schiedsrichter und resümiert: „Für mich gibt´s kein schöneres Hobby.“ Für ein unterhaltsames Intermezzo sorgte Hermann Ostertag, der das Publikum mit seinen magischen Tricks verzauberte. Den Abschluss eines gelungenen Abends bildete eine Talkrunde mit FIFA-Schiedsrichterin Karoline Wacker, „Bodde“ Rapp, Volker Stellmach und Florian Steinberg. Für die vier wfv-Landdessieger*innen folgt eine DFB-Ehrungsveranstaltung im Rahmen eines Bundesligaspiels in Frankfurt.

Eine Übersicht aller Bezirkssieger*innen gibt es hier.