Vereinsdialog
Doppelpass zwischen Verein und Verband beim Vereinsdialog in Mötzingen
Der sechste Vereinsdialog im Jahr 2023 war in gewisser Weise ein spezieller Austausch. wfv-Präsident Matthias Schöck besuchte bislang gut die Hälfte aller 109 Vereinsdialoge, die im Verbandsgebiet des wfv seit 2013 stattgefunden haben. Zu Besuch bei seinem Heimatverein, dem SV Mötzingen, war er im Rahmen dieses Veranstaltungsformats allerdings noch nie. Die Vereinsvertreter*innen um den 2. Vorsitzenden Jürgen Lutz hießen ihn und die restliche wfv-Delegation mit Hauptgeschäftsführer Frank Thumm in ihrem Vereinsheim daher besonders willkommen. Im Rahmen dieses direkten Vor-Ort-Gespräches bei den Vereinen soll mehr Klarheit über Erwartungen, Zielstellungen und Herausforderungen geschaffen werden. Nachdem auch der Bezirksvorsitzende des Bezirks Böblingen/Calw, Roland Ungericht, alle Anwesenden begrüßt und sich und sein Team vorgestellt hatte, nahm der Abend schnell an Fahrt auf.
Mit einer FSJ-Stelle zwei Probleme gleichzeitig angehen
Auch beim SV Mötzingen kämpft man gegen Probleme an, die viele Vereine im und außerhalb des Sports beschäftigen. „Es bleibt viel Arbeit an zu wenigen Leuten hängen“, so beschreibt es Jürgen Lutz, als er die Situation mit Blick auf das Ehrenamt im Verein schildert. Dass es sich hierbei um ein gesellschaftliches Problem handelt, hilft den Wandel zu erklären, verbessert die Situation der Vereine aber nicht. Gemeinsam versuchten Verein, Bezirk und Verband daher zu erörtern, wie dieser Mangel angegangen werden kann.
Einige Unsicherheiten bestanden aufseiten des Vereins im Hinblick auf das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) im Sport. Die Verbands- und Bezirksvertreter informierten über die Vorteile eines FSJ im Sportverein in Kooperation mit einer Schule, versuchten die Unklarheiten zu beseitigen und ermutigten den Sportverein, diese Möglichkeit verstärkt in Betracht zu ziehen. Durch eine FSJ-Stelle im Verein könnten zusätzliche Unterstützung und neue Impulse geschaffen werden. So würde eine Kooperation mit der örtlichen Grundschule die Chance merklich erhöhen, neue Kinder und Jugendliche für den Verein zu gewinnen und somit dem Nachwuchsproblem entgegenwirken.
Worst Case vermeiden
Während des Vereinsdialogs wurde ein weiteres Problemfeld diskutiert, mit dem der SV Mötzingen konfrontiert ist. Aufgrund seiner Größe ist der Verein immer wieder von Spielerwechseln betroffen, wenn talentierte Spieler zu „größeren“ Vereinen wechseln. Dies stellt den SV Mötzingen vor Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf das Bilden eigener Mannschaften. Gemeinsam mit Bezirk und Verband wurden Lösungsansätze diskutiert, wie der Verein diesem Problem begegnen kann.
Es wurde betont, dass der Verein seine Stärken stets betonen und weiter ausbauen soll, um einen Verbleib im Verein attraktiver zu machen. Des Weiteren wurde die Bedeutung einer transparenten Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen angesprochen. Durch eine gute und faire Kommunikation und eine kooperative Beziehung könnten Spielerwechsel in Zukunft besser ablaufen, eine Rückkehr zum Heimatverein stets möglich sein und der Worst Case von unglücklichen Jugendspielern, die dem Fußball den Rücken kehren, verhindert werden.
Alle weiteren Nachfragen des Vereins zum anstehenden 100-jährigen Vereinsjubiläum, der Wechselfrist oder der Infrastruktur konnten gemeinschaftlich beantwortet werden. In allen anderen Fällen erhielt der SV Mötzingen eine Zusage, dass sich Verband oder Bezirk um die Thematik kümmern und dem SV eine zeitnahe Rückmeldung geben werden.
Wir bedanken uns beim SV Mötzingen für die Bereitschaft zum Dialog und dem Bezirksteam Böblingen/Calw für die Unterstützung. Weiter geht es mit dem nächsten Vereinsdialog bei der SpVgg Lindau im Bezirk Bodensee. Falls auch Sie Ihren Verein für einen Vereinsdialog anmelden möchten, wenden Sie sich gerne an die Vorstandschaft Ihres Bezirks oder direkt an den wfv.