Gäste-Zuschauer Connie Rohde stellt sich schützend vor den Schiedsrichter | Württembergischer Fußballverband e.V.

BLEIB FAIR

Gäste-Zuschauer Connie Rohde stellt sich schützend vor den Schiedsrichter

Es waren unschöne Szenen, die sich Ende Oktober nach Abpfiff eines Kreisliga-Spiels im Bezirk Zollern abspielten. In einer bis dahin unaufgeregten Partie zeigte Schiedsrichter Blerim Seremi dem Torwart der Gastgeber kurz vor Schluss die Rote Karte. Dem Keeper brannten nach Spielende die Sicherungen durch – er schlug dem Unparteiischen beim Gang in die Kabine ins Gesicht. Seremi: „Ich habe bereits über 1.000 Spiele geleitet, bin seit mehr als 25 Jahren Schiedsrichter, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet.“ Um weiteres Unheil zu verhindern, griff Connie Rohde ein und stellte sich schützend vor den Schiedsrichter. Der 55-Jährige war als Gästezuschauer des FC Onstmettingen auf dem Sportplatz. „Es war niemand bereit, ihm zu helfen. Deshalb bin ich ihm zur Seite gestanden. Ich habe in dem Moment nicht großartig nachgedacht, es war für mich selbstverständlich“, schilderte Rohde. Der Onstmettinger begleitete den Schiedsrichter in die Kabine und rief von dort aus die Polizei.

Um dieses beherzte und selbstlose Eingreifen zu würdigen, zeichnete Uwe Hamel, Mitglied des Verbands-Schiedsrichterausschusses, Connie Rohde im Rahmen eines Jugendturniers in Onstmettingen am vergangenen Samstag aus. „Sich auf einem fremden Sportlatz hinzustellen und einzuschreiten, das verdient Respekt. Das ist ein leuchtendes Beispiel für Zivilcourage und geht weit über den Fußball hinaus“, bedankte sich Hamel in der gut gefüllten Raichberg-Halle bei Connie Rohde und übergab einen adidas-Rucksack, prall gefüllt mit Sachpreisen. Außerdem darf sich der BLEIB FAIR-Preisträger auf zwei VfB-Tickets für ein Spiel seiner Wahl sowie einen vollelektrischen smart für ein verlängertes Wochenende freuen.

Respekt verdient auch Schiedsrichter Blerim Seremi, der trotz des Vorfalles keinen Gedanken ans Aufhören verschwendete und die Ehrung nutzte, um sich noch einmal persönlich bei seinem Unterstützer zu bedanken: „Er hat mich beschützt und so Schlimmeres verhindert.“ Nach dem Vorfall wurde er bei der Aufarbeitung und Verarbeitung eng von seiner Schiedsrichtergruppe und dem Verbands-Schiedsrichterausschuss unterstützt. Hamel: „Wir haben einen fixen Ablauf, der in so einem Fall greift. Wenn so etwas passiert, sind wir für unsere Schiedsrichter da mit allem, was sie benötigen.“

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