Blindenfußball-Bundesliga

MTV krönt sich wieder zum Blindenfußball-Meister

Sie haben es wieder getan: Der MTV Stuttgart gewann am Samstag auf dem Magdeburger Domplatz zum siebten Mal die Deutsche Meisterschaft im Blindenfußball. Im Finale schlugen die Stuttgarter den FC St. Pauli dank eines Hattricks von Torjäger Alexander Fangmann mit 3:0.

Fangmann dreht nach der Pause auf

Zur Pause stand es noch 0:0-Unentschieden, beide Seiten hatten ihre Chancen, nutzten diese aber nicht. Nach einem Pressschlag mit Nationalmannschafts-Kollege Rasmus Narjes sah es kurz danach aus, als müsse Fangmann verletzt vom Feld. Zum Glück der Stuttgarter war das nicht der Fall. Nach dem Seitenwechsel schlug die Stunde des MTV-Torjägers. Per Linksschuss traf Fangmann zur Führung, zwei weitere Tore mit dem rechten Fuß bescherte den Schwaben in ihren rot-weißen Trikots den klaren Sieg. Während Fangmann offensiv wirbelte, hielten die Routiniers Mulgheta Russom und Lukas Smirek den Laden hinten dicht.

Während die Hamburger die dritte Finalniederlage in Folge kassierten, bejubelte der MTV den siebten Titel in der Blindenfußball-Bundesliga. Bei allen war Fangmann mit von der Partie und meinte nach Abpfiff: „Jetzt feiern wir – soweit das halt in solchen Zeiten geht.“

Prominente Unterstützung für die Blindenfußballer

DFB-Vizepräsident Dirk Janotta überreichte den Blindenfußballern des MTV um kurz nach 17 Uhr die Meisterschale. Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, zeigte sich fasziniert: „Die Ballführung der Spieler ist bemerkenswert. Das ist ein wirklich spannender Sport, der noch mehr Förderung verdient.“ Am Tag vor dem Endspiel hatten Vize-Europameister Thomas Hitzlsperger und der ehemalige VfB-Keeper Timo Hildebrand Videogrüße an den MTV Stuttgart geschickt und der Mannschaft Glück für das Finale gewünscht.

Über die Blindenfußball-Bundesliga

Die Liga wird seit 2008 durch die DFB-Stiftung Sepp Herberger gemeinsam mit dem Deutschen Behindertensportverband sowie dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband organisiert. Der Ball ist beim Blindenfußball etwas kleiner und vor allem deutlich schwerer als der normale Fußball. Im Spielgerät sind Rasseln eingebaut, damit die Spieler ihn akustisch wahrnehmen und lokalisieren können. Die vier Feldspieler müssen vollblind sein oder bei einem Sehrest diesen durch das Tragen von Dunkelbrillen ausgleichen. Der Torwart hingegen darf sehen und muss seine Augen nicht bedecken.