Vereinsdialog
SV DJK Stödtlen und VfB Tannhausen diskutieren mit dem Verband
In einer großen Runde haben die Vereine SV DJK Stödtlen und VfB Tannhausen mit den Verantwortlichen des Württembergischen Fußballverbands und dem Fußballbezirk Ostwürttemberg diskutiert. Schnell wurde klar, dass die Spielgemeinschaft bei den aktiven Fußballern ein Erfolgsmodell ist. Es wurde aber auch konstruktiv Kritik an den Vorgaben des Verbandes geäußert. Für den wfv war es der dritte Vereinsdialog im Jahr 2023.
Der Schatzmeister des wfv, Rainer Domberg, begrüßte die Runde im Vereinsheim in Stödtlen. André Haßelkuß, der Vorsitzende von SV DJK Stödtlen, betonte bei seinen ersten Worten, dass es zwei ehemalige Rivalen geschafft haben, in einer Spielgemeinschaft (SGM) zusammenzuarbeiten. Sein Kollege vom VfB Tannhausen, Florian Schneider, brachte seine Freude zum Ausdruck, dass sich der Verband für die beiden Vereine interessiert.
Der Fußball prägt die beiden Mehrspartenvereine, die auch außerhalb des Kickens wichtige Sportarten anbieten. Beide Vereine sind sehr gut in das Gemeindeleben eingebunden und ein wichtiger Part der jeweiligen Bürgerschaft. Seit 2020 haben Stödtlen und Tannhausen eine Spielgemeinschaft im Herrenbereich, die sich zuvor auf den Reserve-Spielbetrieb beschränkt hatte. Vor fünf Jahren, so die Vereinsvertreter unisono, wäre eine solche Spielgemeinschaft zwischen den Rivalen nicht denkbar gewesen.
Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg der SGM-Bildung
Die richtigen Menschen in der Vereinsführung beider Vereine haben den SGM-Entstehungsprozess sehr gut umgesetzt. Eine gute gemeinsame Kommunikation in den Gremien, aber auch gegenüber der Bevölkerung, zum Beispiel über das Gemeindeblatt, so Manfred Hahn, trug einen wichtigen Anteil zum Gelingen des Zusammenschlusses bei. Mit viel Disziplin und Abstimmungen unter den Beteiligten hat man die SGM gut aufgegleist. Dadurch, dass sich die Verantwortlichen einig waren, hat sich ein guter „Spirit“ auch auf die Spieler übertragen. Man hat, und das ist den Vereinen wichtig, keine Notgemeinschaft gegründet, sondern eine Gemeinschaft, die zur Zukunftssicherung beider Vereine und deren Spielbetrieb beiträgt. Ein gemeinsam entwickeltes Mannschaftslogo ist ein Zeichen der Einheit. Daneben existieren die beiden Vereinswappen weiter, die weiterhin für Identität sorgen.
Verband nimmt Wünsche der Vereine auf
Es kam aber auch zur Sprache, was den beiden Vereinen noch zu schaffen macht. Als problematisch wurden etwa die Vereinswechsel von Jugendspielern in der Winterpause beschrieben. Hier soll für den nächsten Bezirks- bzw. Verbandstag ein Antrag gestellt werden. Auch wünschen sich die Vereine vom Verband die maximale Gestaltungsmöglichkeit in Sachen SGM-Bildung. Hier haben die Vertreter des wfv Argumente vorgebracht, warum es nicht immer eine solch maximale Freiheit geben kann. Eine große Hilfe für die Vereine wäre auch ein Angebot seitens der Sportverbände in Sachen Steuerberatung. Insbesondere mit Blick auf die bestehende Herren-SGM. Wünschenswert wäre eine Dienstleistung zu einem „fairen Preis“, die verbandsseitig angeboten wird und das Ehrenamt deutlich entlasten könnte.
Beim Thema „Ehrenamt“ kam die Diskussion schnell auf Ehrungen, die als Wertschätzung wichtig sind. Der Verband stellte auch das Modell „Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) Sport und Schule“ vor, das Vereine einerseits entlasten und vor allem in Kooperation mit Kindergarten und Grundschule viel bewirken kann. Am Ende des Abends hatte der Bezirk unter Leitung von Jens-Peter Schuller wie auch der Verband, vertreten durch Haupt- und Ehrenamt, viel „Input“ von den beiden Vereinen mitgenommen, die mit der Bildung ihrer Spielgemeinschaft Vorbildliches vollbracht haben. Die Vereine fanden im Gegenzug mit all ihren Sorgen und Nöten sowie Wünschen Gehör.