Vereinsdialog in großer Runde beim TSV Weikersheim

Nähe zum Amateurfußball und der enge Kontakt vom Verband zur Basis – das ist es, was dem Vereinsdialog zugrunde liegt. Eine spezielle Ausgabe dieses vom Württembergischen Fußballverband initiierten und mittlerweile etablierten Austauschs zwischen Verband, Bezirk und Verein war die 102. Auflage. Verbands-, Bezirks- und Vereinsvertreter waren beim TSV Weikersheim im Bezirk Hohenlohe zu Gast. Neben dem Ausrichter waren mit dem SV Elpersheim, dem TV Niederstetten und dem TSV Röttingen noch drei weitere Vereine aus der unmittelbaren Nachbarschaft anwesend. Zu diesen gesellten sich darüber hinaus die jeweiligen Partnervereine in den Spielgemeinschaften, sodass am Ende neun Vereine vertreten waren. Ein Vereinsdialog mit einer solchen Anzahl an Vereinen: Premiere in der Geschichte des Dialogformats im Verbandsgebiet des wfv.

Im Weikersheimer Vereinsheim empfingen TSV-Jugendleiter Klaus Pommert und die weiteren Vereinsvertreter*innen die wfv-Delegation um Hauptgeschäftsführer Frank Thumm sowie die Bezirksvertreter Hohenlohe mit dem kommissarischen Vorsitzenden Niko Schwarz. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde kam der offene Dialog auf Augenhöhe schnell ins Rollen.

Obwohl die teilnehmenden Vereine aus dem Taubertal mit unterschiedlichen Voraussetzungen anreisten, so interessierten sich doch alle Anwesenden hauptsächlich für ein Thema: die Reform der Spielklassen- und Verbandsstruktur.

Reform der Spielklassen- und Verbandsstruktur führt zu Diskussionen

Mit 79,3 Prozent stimmten im Mai diesen Jahres 291 stimmberechtigte Delegierte und Beiratsmitglieder beim außerordentlichen Verbandstag mit einer großen Mehrheit der Beschlussvorlage für eine Spielklassen- und Verbandsstrukturreform zu. Da Hohenlohe von der Umstrukturierung im Verband durch die Auflösung des bisherigen Bezirks Hohenlohe und die Zuteilung des nördlichen Teils zum Bezirk Unterland und des südlichen Bezirksgebiets zum Bezirk Rems/Murr verhältnismäßig stark betroffen ist, war die Kritik schon damals groß. Diese wurde im Rahmen des Vereinsdialogs nochmals erneuert. Insbesondere die längeren Fahrtwege zu Auswärtsspielen, fernbleibende Zuschauer und mangelnde Einbeziehung in den Entscheidungsprozess waren Begründungen, die von den Vereinsvertreter*innen hervorgebracht wurden. In einem leidenschaftlichen Dialog, der aber zu jeder Zeit fair blieb, hielt wfv-Hauptgeschäftsführer Frank Thumm mit seinen Argumenten dagegen. So bestärkten sie die Notwendigkeit einer Reform. In der bisherigen Struktur sei aufgrund einer Ungleichverteilung und eines Rückgangs von Mannschaftszahlen ein idealtypischer, pyramidaler Aufbau des Spielsystems und damit ein leistungsgerechter Wettbewerb für die Mannschaften nicht mehr möglich. Zudem appellierten sie, diese demokratische Entscheidung zu respektieren. Auch wenn am Ende der Diskussion keine Einigkeit herrschte, konnten beide Seiten die vorgebrachten Punkte der Gegenseite nachvollziehen. Zudem versicherte der Bezirk, alles zu versuchen, um die bestmögliche Lösung für alle Beteiligten zu finden und die Vereine zeitnah zu informieren und einzubeziehen.

Vereinsdialog geht in die Nachspielzeit

Das für 90 Minuten angesetzte Gespräch ging im Anschluss in eine ausgiebige Nachspielzeit, sodass auch noch weitere Themen angesprochen werden konnten. Im Gegensatz zur Spielklassen- und Verbandsstrukturreform konnten die Verbands- und Bezirksvertreter*innen den Vereinen zu den Themen Bußgelder, Schiedsrichter, Ehrenamt und zum sogenannten Festspielen hilfreiche Ideen und Ansätze zur Verbesserung der Situation präsentieren. Insgesamt konnten in dem intensiven Austausch Unklarheiten geklärt, Tipps in Richtung Vereine gegeben und gemeinsame Vereinbarungen getroffen werden.

Wir bedanken uns beim TSV Weikersheim und allen anwesenden Vereinen für die Bereitschaft zum Dialog und dem Bezirksteam Hohenlohe für die Unterstützung.

Weiter geht es mit dem nächsten Vereinsdialog beim TSV Altdorf am 13. Dezember im Bezirk Neckar/Fils. Falls auch Sie Ihren Verein für einen Vereinsdialog anmelden möchten, wenden Sie sich gerne an die Vorstandschaft Ihres Bezirks oder direkt an den wfv.