Vom Handspiel bis zum Strafstroß | Württembergischer Fußballverband e.V.

Regeländerungen

Vom Handspiel bis zum Strafstroß

Wie üblich stehen für die neue Spielzeit Änderungen im Regelwerk auf dem Programm. Die neuen Regeln traten zum offiziellen Beginn der neuen Saison, also zum 1. Juli 2020, in Kraft. Ob Wettbewerbe, die aufgrund von COVID-19 unterbrochen wurden, nach den alten oder neuen Regeln weitergeführt werden, überlässt das das International Football Association Board (IFAB) den Organisatoren der Wettbewerbe. 

Im wfv-Spielbetrieb wird nach den neuen Regeln für das Spieljahr 2020/21 gespielt, so die Entscheidung des Verbands-Spielausschusses. Geltungsbereiche sind Pokalwettbewerbe auf Bezirks- und VerbandsebeneFreundschafts-, Vorbereitungs- und Testspiele sowie Meisterschaftsspiele 

Horst Ebel, Verbands-Schiedsrichterlehrwart fasst die wichtigsten Punkte zusammen. 

Regel 10 – Bestimmung des Spielausgangs

Elfmeterschießen beginnt ohne Vorstrafen 

Die Regel 10 zur „Bestimmung des Spielausgangs“ wurde dahingehend modifiziert, dass Verwarnungen, die in der regulären Spielzeit inklusive Nachspielzeiten und Verlängerungen ausgesprochen wurden, nicht auf das Elfmeterschießen übertragen werden. Bislang konnte ein Spieler im Elfmeterschießen bei einer zweiten Verwarnung vom Platz verwiesen werden, wenn er zuvor im Spiel schon Gelb gesehen hatte. 

Regel 12 – Fouls und unsportliches Betragen

Konkretisierungen beim Handspiel 

Was ist noch Schulter und wo fängt der Arm an? Darüber gibt es regelmäßig Diskussionen. „Die Grenze zwischen Schulter und Arm verläuft (bei angelegtem Arm) in Höhe der Achselhöhle.“ Mit dieser Definition wird versucht, das Handspiel zu konkretisieren. Horst Ebel begrüßt diesen Versuch, weiß jedoch auch: „Es wird beim Handspiel trotzdem weiter zu Diskussionen kommen.“ 

Des Weiteren wurde präzisiert, wann ein Handspiel vor einer Torerzielung als „unmittelbar“ einzuordnen ist. Maßgeblich sind die Parameter Zeitspanne – Distanz – Stationen, wenn ein Spieler oder Mitspieler den Ball mit der Hand/dem Arm berührt und unmittelbar danach ins gegnerische Tor trifft oder zu einer Torchance kommt. Liegen zwischen dem Handspiel und einer Torerzielung beispielweise mehrere Pässe, ein Dribbling oder eine große Distanz zum Tor vordann zählt das Tor.  

Disziplinarmaßnahmen bei „Vorteil“ und „schneller Freistoßausführung“ 

Lässt der Schiedsrichter nach dem Vereiteln einer offensichtlichen Torchance einen schnell ausgeführten Freistoß zu, wird aus dem verzögerten Feldverweis eine Verwarnung. Lässt der Schiedsrichter analog dazu nach dem Verhindern eines aussichtsreichen Angriffs einen schnell ausgeführten Freistoß zu, wird die verzögerte Verwarnung nicht mehr ausgesprochen. Das Gleiche gilt bei einem gewährten Vorteil bezogen auf die Verhinderung einer Torchance oder der Verhinderung eines aussichtsreichen Angriffs.  

Regel 14 – Strafstoß

Torhüter wird beim Strafstoß zunächst ermahnt 

Eine Regel, die in der Vergangenheit immer wieder heiß diskutiert wurde, ist die Bestrafung des Torhüters bei Verstößen rund um den Strafstoß. Die neue Regelung sieht folgendes vor, erklärt Horst Ebel: „Wenn es zur Strafstoßwiederholung wegen eines klaren Verstoßes durch den Torhüter kommt, also er sich viel zu früh von der Torlinie wegbewegt, wird er beim ersten Mal nur ermahnt“. Bisher wurde der Keeper direkt verwarnt. 

Zudem sieht eine Änderung von Regel 14 (Strafstoß) vor, dass bei einem gleichzeitigen Vergehen von Torhüter und Schütze nur der Schütze bestraft wird. Dem liegt der Gedanke zu Grunde, dass ein Fehlverhalten des Torhüters durch das vorgelagerte Vergehen des Schützen provoziert wurde. 

Eine Kurzfassung aller Regeländerungen 2020/2021 finden Sie hier.