Matthias Schöck: „Mit Vorfreude ins neue Jahr starten“ | Württembergischer Fußballverband e.V.

Matthias Schöck: „Mit Vorfreude ins neue Jahr starten“

Per Videobotschaft sendet das wfv-Hauptamt Weihnachtsgrüße und verabschiedet sich in die Winterferien (zum Video). Die wfv-Geschäftsstelle bleibt von Montag, 21. Dezember, bis einschließlich Freitag, 8. Januar 2021, geschlossen.

Folgend außerdem die zurück- und vorausblickende Weihnachtsbotschaft unseres wfv-Präsidenten Matthias Schöck:

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Fußballfreund*innen in Württemberg,

das Jahr 2020 wird uns als eine sehr besondere Zeit in Erinnerung bleiben. Eine Zeit, die für uns alle privat sowie beruflich extrem herausfordernd war und weiterhin bleibt. Trotzdem sind die vergangenen Monate für mich auch ein Anlass, auf viele positive Entwicklungen und Begebenheiten zurückzublicken.

Zuallererst möchte ich in diesem Zusammenhang die große Geschlossenheit und das hervorragende Miteinander im wfv herausstellen, die uns in der Bewältigung dieser nie da gewesenen Situation auszeichnen. Dabei beziehe ich unsere Vereine, unser Ehrenamt, die Verbandsführung, das Hauptamt und auch die Medien mit ein. Es ist mehr als bemerkenswert, dass es uns gemeinsam gelungen ist, die Saison 2019/20 zu einem akzeptablen Ende zu führen und den Spielbetrieb in der aktuellen Saison wieder aufzunehmen. Dieser Zusammenhalt lässt mich trotz der kommenden, schwierigen Monate mit Zuversicht in die Zukunft schauen.

Natürlich war und ist die Zeit seit März für uns alle mit Einschränkungen und einer gewissen Sorge verbunden. Unsere Vereine mussten weitgehend auf ihre üblichen Einnahmequellen verzichten, ein Mannschaftstraining konnte zeitweise ebenso wenig stattfinden wie gesellige Runden im Vereinsheim. Wir haben uns daher überlegt, wie wir unsere Vereine mit großzügigen Regelungen und gezielten Entlastungen unterstützen können. So haben wir beispielsweise allen 1.169 unserer Vereine, die sich in der Kinder- und Jugendarbeit engagieren, den Spielklassenbeitrag für ihre Jugendmannschaften erlassen. Ich bin sehr froh, dass unser Verband aus finanzieller Sicht bisher mit einem hellblauen Auge durch die Krise gekommen ist.

Natürlich gab zwischenzeitlich auch das Geschehen auf den Spielfeldern Anlass zur Freude. So durften wir in Stuttgart Gastgeber für das Nations-League-Spiel Deutschland – Spanien sein. Anlässlich dessen ergab sich mit DFB-Präsident Fritz Keller ein sehr persönlicher und konstruktiver Austausch, den wir mit einer Begrüßungsrunde durch die wfv-Geschäftsstelle abschließen konnten. Auch die Futsal-Nationalmannschaft machte mit einem Länderspiel gegen die Schweiz in Ludwigsburg Station.

Mit einem Bein in der ersten Fußball-Bundesliga stand der 1. FC Heidenheim, der in der Relegation gegen Werder Bremen seine zuvor starke Saisonleistung bestätigen konnte. Die Arbeit der Verantwortlichen beim FCH betrachte ich mit großer Wertschätzung und ich hoffe, dass man sich Werte wie Bodenständigkeit, Widerstandskraft und Mut auch für die Zukunft erhält. Natürlich ist ebenso der Weg des VfB Stuttgart mit dem Wiederaufstieg in die 1. Liga und einer seither starken Leistung in der laufenden Saison für uns sehr eindrucksvoll und wichtig. Der VfB ist nach wie vor das Aushängeschild unserer Region und bietet mit seiner erfrischenden Spielweise Identifikation für die Fußballfans im Land. Nicht zuletzt möchte ich auf ein – trotz eingeschränkter Zuschauerkulisse – schönes Finale im DB Regio-wfv-Pokal 2019/20 im August Bezug nehmen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass zum einen die TSG Balingen nicht zum letzten Mal auf der Waldau im Pokal zu Gast war und dass zum anderen der SSV Ulm 1846 Fußball seinen sehr erfolgreichen Weg fortsetzen wird.

Bereits ihren siebten Deutschen Meistertitel feierte in diesem Jahr die Blindenfußball- Bundesligamannschaft des MTV Stuttgart und steht damit unangefochten an der Spitze des deutschen Blindenfußballs. Diese Leistung ist nicht hoch genug einzuschätzen, denn damit ist der MTV auch ein leuchtendes Symbol für die inklusive Kraft unseres Sports.

Bemerkenswert ist ebenfalls eine besondere Auszeichnung für unser Schiedsrichterwesen. Mit Marco Fritz wurde erneut ein Unparteiischer aus Württemberg für seine herausragenden Leistungen zum DFB-Schiedsrichter des Jahres ausgezeichnet – herzlichen Glückwunsch!

Sie werden sowohl beruflich als auch privat selbst erleben, dass sich die Kommunikation und die Zusammenarbeit vor dem Hintergrund reduzierter Kontakte stark verändern. So konnten im vergangenen Jahr viele Präsenzveranstaltungen nicht wie gewohnt stattfinden und wir haben in Online-Videokonferenzen neue Wege der Begegnung gefunden. Wir haben diese Umstellung gemeinsam gut angenommen und werden von unseren Erfahrungen mit Sicherheit auch in Zukunft profitieren. So haben wir in den ersten drei Quartalen Einsparungen an Reisekosten im unteren sechsstelligen Bereich zu verzeichnen, eine Summe die sich nicht nur finanziell, sondern auch ökologisch niederschlägt. Dennoch möchte ich beim Blick nach vorne keinesfalls auf persönliche Treffen verzichten und wir werden insofern sicherlich auch wieder die Möglichkeit bekommen, uns wie gewohnt zu Sitzungen zu treffen.

Den Kern unserer Bemühungen und Aktivitäten in den vergangenen Monaten bildete unser Spielbetrieb. Zunächst galt es, die Spielzeit 2019/20 mit einer möglichst fairen, sportlichen Lösung für alle Beteiligten zu beenden. So haben wir im Amateurbereich bei Anwendung der Quotienten-Regelung auf sportliche Absteiger verzichtet. Im Anschluss daran musste der Spielbetrieb für die laufende Saison mit großen Staffeln organisiert werden und die ersten Spiele fanden bereits Anfang August statt. Bis zur erneuten Unterbrechung der Saison haben wir in vielen Staffeln bereits ein Drittel der Saisonspiele absolviert. Wir haben uns bewusst bei allen Entscheidungen rund um die Organisation des Spielbetriebes sehr eng an die behördlichen Vorgaben gehalten, diese sogar teilweise bei unseren Entscheidungen vorweggenommen.

Ich möchte mich für diese intensive Arbeit und den konstruktiven Austausch sowohl bei unseren Vereinen als auch beim Ehren- wie beim Hauptamt herzlich bedanken. Zudem will ich die hervorragende Arbeit der Geschäftsstelle bei der Information unserer Vereine über die Corona-Hotline herausstellen. Trotz einer hohen Belastung ist es uns über Monate hinweg gelungen, für Klarheit zu sorgen und die notwendigen Maßnahmen einzuleiten.

Mit 2021 sehen wir einem Wahljahr entgegen, in dem nicht nur personelle Entscheidungen eine wichtige Rolle spielen. Wir werden uns beim Verbandstag am 24. Juli auch mit einer strukturellen Richtungsentscheidung für unseren Verband auseinandersetzen, die aus der Sicht unserer Experten existenzielle Bedeutung für den wfv haben wird. Ich sehe es als unser aller Aufgabe an, die Zukunft des Fußballs in Württemberg durch belastbare Strukturen zu sichern und die Weichen für einen ausgeglichenen Wettbewerb zu stellen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist für mich auch die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen und mit Blick auf das Wohl des Amateurfußballs in der Sache argumentieren. Für die bisher geleistete Arbeit in der Kommission Spielklassenstruktur und der Kommission Verbandsstruktur bedanke ich mich bei allen Verantwortlichen herzlich.

Liebe Vereinsverantwortliche, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, man sagt, in Krisenzeiten zeigt sich oftmals der Charakter. Angesichts der Eindrücke, die ich in diesem Jahr zum Zusammenhalt im Württembergischen Fußballverband gewonnen habe, bin ich mir absolut sicher, dass wir gemeinsam diese schwierige Zeit vollends erfolgreich durchstehen werden. Aus meiner Perspektive können wir sogar gestärkt aus dieser Krise kommen und uns dabei immer auf diese Erfahrungen berufen.

Man vermisst etwas erst, wenn es weg ist. Wir spüren daher aktuell alle, wie sehr wir den Fußball und seine Geselligkeit lieben. Ich freue mich schon darauf, wieder auf einem vollen Sportgelände zu stehen und ein packendes Spiel in stimmungsvoller Atmosphäre zu erleben. Auch wenn das Licht am Ende des Tunnels noch nicht ganz so hell leuchtet, dieser Tag wird kommen und die Vorfreude darauf trägt uns auch durch die kommenden, schwierigen Wochen und Monate. Dies ist nicht zuletzt deshalb wichtig, weil es nach meinem Dafürhalten im kommenden Jahr unsere gemeinsame Aufgabe sein wird, die Begeisterung für das Fußballspielen zu erhalten oder auch erneut zu wecken.

Abschließend wünsche ich Ihnen und Ihren Familien von Herzen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest sowie einen guten Start in das neue Jahr 2021. Bleiben Sie zuversichtlich und vor allem: bleiben Sie gesund!

Matthias Schöck
Präsident des Württembergischen Fußballverbandes

Weihnachtsgrüße aus der wfv-Geschäftsstelle

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden