Inklusion
Zwei wfv-Vereine erhalten die Sepp-Herberger-Urkunde für Aktivitäten im Handicap-Fußball
In diesem Jahr feiert die DFB-Stiftung Sepp Herberger den 125. Geburtstag ihres Namengebers. Als jüngstes von sechs Kindern erblickte der Weltmeister-Trainer 1897 in Mannheim das Licht der Welt. 125 Jahre später werden wieder zahlreiche Sepp-Herberger-Urkunden verliehen, um das Andenken der Persönlichkeit Herbergers zu wahren und Vereine zu belohnen, die sich zum Wohle der Gesellschaft engagieren. Fußballvereine und -organisationen konnten sich zu Beginn 2022 um die begehrte Auszeichnung bewerben.
Mit der Verleihung richtet sich Deutschlands älteste Fußballstiftung insbesondere an Breitenfußball-Vereine, die sich für den Fußball an der Basis stark machen, getreu des Lebensmottos von Sepp Herberger: „Wer oben ist, darf die unten nicht vergessen“. Zeitlebens hatte sich Herberger für soziale und karitative Projekte eingesetzt.
TSV Wäldenbronn-Esslingen kooperiert mit der Lebenshilfe
Von der DFB-Stiftung Sepp Herberger belohnt werden unter anderem herausragende Aktivitäten im Bereich „Handicap“-Fußball, zum Beispiel ein Projekt des TSV Wäldenbronn-Esslingen. Dieser kooperiert mit der örtlichen Lebenshilfe und bietet vor Ort im Wohnheim Flandernstraße ein wöchentliches Sport- und Bewegungsprogramm für Bewohner*innen an. Mit von der Partie sind jeweils drei C-Junioren des Clubs. Die zuweilen verwendete, abschätzende Bemerkung „Bist du behindert?“ höre man in letzter Zeit immer seltener, berichtet Vereinsvertreter Marc Hempfing. Gelernt fürs Leben! Für das Engagement überreichte der wfv Inklusionsbeauftragte Oliver Deutscher dem TSV Wäldenbronn-Esslingen unlängst die verdiente Sepp-Herberger-Urkunde.
Unified-Team des TV Nellingen und FC Esslingen
Neben dem TSV Wäldenbronn-Esslingen freuten sich zwei weitere Vereine aus dem Bezirk Neckar/Fils über die Auszeichnung mit der Sepp-Herberger-Urkunde. Der TV Nellingen und der FC Esslingen konkurrierten 2021/22 in der Bezirksliga miteinander. Ganz anders sah es in Sachen Inklusion aus. Hier kooperieren die beiden Vereine in vorbildlicher Art und Weise. Mit der Bildung eines Unified-Fußball-Teams, indem Fußballer mit und ohne Handicap in einer Mannschaft spielen, beschritt man neue Wege und warf alle Rivalitäts-Gedanken über Bord. Die inklusive „Spielgemeinschaft“ bestreitet regelmäßig Fußballspiele und -turniere und ist ein Beweis dafür, dass getreu dem Herberger-Motto vieles gemeinsam möglich ist. Fazit: Nicht alles allein machen. Insbesondere dann nicht, wenn sich unter vermeintlich sportlichen Konkurrenten Gleichgesinnte finden lassen. Kooperieren statt konkurrieren – zur Nachahmung empfohlen!