Saison 2023/24
Die wichtigsten Regeländerungen zur Saison 2023/24 im wfv-Kinderfußball
Der Verbandsjugendausschuss (VJA) des Württembergischen Fußballverbandes hat die Fußballregeln für den Kinderfußball 2023/24 in seinem Kinderfußball-Leitfaden veröffentlicht und an einigen Stellen überarbeitet.
Der Kinderfußball-Leitfaden gilt für Spielformen bis 5 gegen 5, also für Pilotspielformen der E-Jugend U11/U10, sowie den Regelspielformen von F-Jugend U9/U8 und Bambini U7 im Spieljahr 2023/2024, in Feld und Halle.
Hinweis: Im Meisterschafts-Wettbewerb spielen die E-Junioren nach wie vor im 7 gegen 7 – hier gelten die Durchführungsbestimmungen Jugendfußball 2023/2024.
Die besonderen Kinderfußball-Regeln sollen dazu beitragen, dass ausgeglichene Spiele zweier möglichst leistungshomogener Teams stattfinden und dabei Respekt sowie ein fairer Umgang gefördert wird. Ebenso, dass möglichst mit flachem Passspiel und weitgehend ohne hohe Bälle und damit insbesondere ohne Kopfballspiel gespielt wird.
Das ändert sich zur neuen Saison
Spielfortsetzungen erfolgen immer vom Boden aus
Eine wichtige und für alle Mannschaften relevante Änderung ist wohl die Abschaffung von Abschlag und Einwurf im Kinderfußball. Zwei Gründe haben den VJA dazu veranlasst:
- Die Reduzierung des Kopfballspiels in den jüngsten Altersklassen (weitere Informationen).
- Eine Erleichterung der Spieleröffnung durch die Erlaubnis zum Eindribbeln. Mit der Möglichkeit einzudribbeln, entsteht im Spiel eine Gleichzahl-Situation, während beim Einpassen oder Einwerfen das ausführende Kind zunächst außerhalb steht und das Gegnerteam daher Überzahl hat.
- Spielfortsetzung durch Torspieler: Andribbeln oder flache Zuspiele sind erlaubt. Ohne Abschlag aus der Hand.
- Spielfortsetzung nach Aus-Ball: Eindribbeln (oder Einkick) an der Linie, Ecke bzw. als Abstoß.
- Spielfortsetzung nach Torerfolg: erfolgreiche Mannschaft zieht sich an das eigene Tor (Bambini)/ in die Torschusszone (F/E-Jugend) zurück.
Einführung der Torschuss-Zone ab der F-Jugend
Um unsere Kinder zu mutigem Dribbeln und vorausschauendem Passen anzuregen, wird die aus dem Funino bekannte Torschuss-Zone auch im Spiel auf Kleinfeldtore angewendet. Damit ist auch das Thema der frustrierend hohen Tore (2m) für kleine F-Jugend-Torspieler entschärft. Hohe Distanzschüsse werden vermieden, dafür Spielwitz und Handlungsschnelligkeit gefördert. Der Torraum für den Torspieler ist also ab jetzt gleichzeitig die Torschuss-Zone für die kleinen Torjäger*innen. Dabei steht es frei, ob sie selbst in die Zone dribbeln oder zum Mitspieler hineinpassen.
Torschuss-Zone: 6m bei Minitoren (Funino) und 9m bei Kleinfeldtoren, über die gesamte Spielfeldbreite. Tore zählen nur bei Abschluss in der Torschusszone.
Drei-Tore-Regel
Sobald ein Team drei Tore Vorsprung hat, kann der Gegner einen zusätzlichen Spieler aufs Feld schicken. Sobald sich die Tordifferenz auf ein Tor reduziert hat, wird wieder in Gleichzahl gespielt.
Rotationsspieler
Das Einwechseln nach einem Tor oder nach zwei Minuten (evtl. Hinweis via Lautsprecheransage) erfolgt in automatischer Regelmäßigkeit. D.h. es ist klar, dass nach einem Tor – egal auf welcher Seite es fällt – beide Teams wechseln. So ist gewährleistet, dass jedes Kind genügend Spielzeit erhält.
Neue Spielformen für die F-Jugend im Fokus
Im Leitfaden Kinderfußball 2023/2024 stehen für die F-Jugend die Neuen Spielformen 4v4- Minifußball und 3v3-Funino bewusst an vorderer Stelle. Die AG-Kinderfußball des VJA empfiehlt allen Beteiligten, sich bei der Gestaltung der F-Jugend-Spieltage auf diese beiden Spielformen zu konzentrieren und die Kinder an einem Spieltag abwechselnd darin spielen zu lassen.
Nach dem 3v3- Bambini-Fußball ist ein 4v4 mit Torspieler (3+1) auf Kleinfeldtore bestens angemessen, um Kinder in Sinne von „Tore erzielen und Tore verhindern“ einen großen Schritt voranzubringen.
Die Vorteile von Funino, dem Spiel auf vier Minitore, liegen vor allem an folgenden Punkten:
- Zwei Tore im Angriff wirken elementar auf das instinktive Erlernen von Täuschungsmanövern
- Zwei Tore im Angriff mit einigen Metern Distanz führen zu einer besseren Strukturierung des Spieles in der Breite.
- Sie verbessern massiv die Wahrnehmungsfähigkeit, da Tore und Bälle grundsätzlich einen „Aufmerksamkeitsmagneten“ für Kinder darstellen.
- Die Kopplung von 2 Toren mit 3 Verteidigern provoziert ständig ein räumliches Ungleichgewicht. Dieses lernen Kinder auszulesen, was zu schnellen und häufigen Spielverlagerungen führt.
Regeln der Fair-Play-Liga gelten weiterhin
Im Kinderfußball (ausgenommen der Meisterschafts-Wettbewerb in der E-Jugend) wird weiterhin nach den Regeln der Fair-Play-Liga gespielt. Die lauten wie folgt:
- Fanregel bzw. Abstandsregel: Eltern und Zuschauer müssen hinter der Barriere des Großspielfeldes stehen!
- Trainerregel: Die Trainer betreuen „als Spielhelfer-Team“ aus einer gemeinsamen Coachingzone! Sie unterstützen die Kinder unter Berücksichtigung ihrer Vorbildfunktion. Sie greifen neutral und hilfestellend für beide Teams ein, wenn die Kinder keine eigenständige Entscheidung zur Spielfortsetzung finden.
- Schiedsrichterregel: Es wird ohne Schiedsrichter oder einer anderen spielleitenden Person gespielt!
- Rituale: Begrüßung, Aufwärmen und Verabschiedung im Kreis werden als gemeinsame Rituale gepflegt.
Wir wünschen allen Kindern viel Spaß am Ball!