Integration von Geflüchteten
Hilfe für Ukraine-Geflüchtete: Prämie für engagierte Fußballvereine
Die DFB-Stiftung Egidius Braun unterstützt Fußballvereine, die aus der Ukraine geflüchtete Menschen in ihren Trainings- und Spielbetrieb integrieren, mit einer pauschalen Anerkennungsprämie in Höhe von 500 Euro. Mit der Zuwendung können beispielsweise Sportmaterialien, Ausflüge oder Begegnungsangebote finanziert werden. Zunächst stehen 50.000 Euro für das Programm zur Verfügung.
„Es ist aktuell sehr wichtig, den geflohenen Menschen die Teilnahme am Trainingsbetrieb und dem Vereinsleben zu ermöglichen. Bundesweit engagieren sich bereits viele Fußballvereine auf diese Weise. Genau dieses wichtige Engagement möchten wir mit unserer Förderung anerkennen und unterstützen“, betont DFB-Vizepräsident Ralph-Uwe Schaffert, der Vorsitzende der 2001 errichteten DFB-Stiftung.
wfv-Vereine engagieren sich
In den vergangenen Wochen haben bereits 40 wfv-Vereine einen internationalen Vereinswechsel aus der Ukraine oder eine erstmalige Spielerlaubnis für Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beantragt. David Müller, Mitarbeiter in der Passstelle: „Viele Vereine haben gleich mehrere Personen aufgenommen. Es sind mittlerweile wohl um die 100 Spielerinnen und Spieler, Tendenz steigend.“ Die Anträge werden tagesaktuell in der wfv-Passstelle bearbeitet. In der Folge wird ein internationales Freigabeverfahren eingeleitet, das spätestens nach sieben Tagen abgeschlossen ist.
Die TSG Ailingen hat im Bezirk Bodensee beispielsweise drei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren bei sich aufgenommen, die zusammen mit ihrer Mutter bei einer Verwandten in der Nähe untergekommen sind. „Die Jungs haben in der Ukraine bereits Fußball gespielt. Um ein wenig Ablenkung zu haben lag es nahe, dass sie zu uns in den Verein kommen.“ Schnell waren Trainingsklamotten organisiert, binnen weniger Tage wurde zudem die Spielerlaubnis erteilt.
Auch bei den Sportfreunden Lorch im Bezirk Ostwürttemberg spielen zwei Jugendliche, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind. „Anastasiia ist vor rund drei Wochen bei uns in Lorch angekommen, ist über Freunde direkt bei uns im Training vorstellig geworden und wollte dann auch sofort spielen“, beschreibt Jugendleiter Florian Ellenrieder. Ihr jüngerer Bruder Benjamin nimmt bereits am Trainingsbetrieb der D-Junioren teil. „Es ist uns wichtig, beide zusammen in einer Mannschaft zu haben, wir wollen sie nicht trennen“, begründete der Verein einen Antrag an die wfv-Passstelle. Binnen kürzester Zeit war das Sonderspielrecht für Anastasiia erteilt, die eigentlich in der C-Jugend spielberechtigt gewesen wäre. Heute bestreitet Anastasiia ihr erstes Spiel für die Sportfreunde. Ellenrieder: „Es ist schön zu sehen, wie reibungslos die Integration auf dem Fußballplatz funktioniert, auch wenn es mit der Kommunikation manchmal noch schwierig ist.“
Was wird zur Antragsstellung benötigt?
Um die Anerkennungspauschale der DFB-Stiftung Egidius Braun zu erhalten, müssen Vereine einen Antrag per Mail an info@egidius-braun.de stellen. Enthalten sein sollten folgende Informationen:
- eine kurze Beschreibung, was mit dem Geld umgesetzt werden soll
- wie viele Personen mit der Anerkennungsprämie unterstützt werden und (falls möglich) von wo genau aus der Ukraine diese Personen stammen
- handelt es sich um Familien, Einzelpersonen, Erwachsene und/oder Kinder?
Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Aufnahme von Geflüchteten in den Trainings- und Spielbetrieb unserer wfv-Vereine auf dieser Seite. Bei Fragen unterstützt Sie unsere Abteilung “Gesellschaftliche Verantwortung”: Oliver Deutscher (Tel.: 0711 22764-43, E-Mail: o.deutscher@wuerttfv.de). Weiterführende Informationen zur finanziellen Unterstützung durch die DFB-Stiftung Egidius Braun finden Sie hier.