Bezirk Alb
Im Schatten der Wurmlinger Kapelle: Vereinsdialog mit Blick in die Zukunft
Im Rahmen des DFB-Masterplans fand am Montag, dem 5. Mai 2025, beim SV Wurmlingen 1920 e.V. ein intensiver Vereinsdialog statt. In der Vereinsgaststätte trafen sich Vertreter des Württembergischen Fußballverbands (wfv), des Bezirks Alb und des gastgebenden Vereins, um zentrale Themen zur Zukunft des Amateurfußballs zu besprechen. Ziel der Dialogreihe ist es, Vereine zu stärken, Impulse zu geben und den Austausch zwischen Basis, Bezirk und Verband zu fördern.
Bürokratie, Gesellschaft und Vereinsstrukturen im Fokus
Ein Schwerpunkt des Abends waren die strukturellen Herausforderungen, mit denen sich Amateurvereine konfrontiert sehen. Vereinsverantwortlicher Frank Wachendorfer thematisierte unter anderem bürokratische Hürden bei Anträgen, steuerlichen Vorgaben und Regularien. Auch gesellschaftliche Veränderungen – etwa der demografische Wandel, nachlassende Vereinsbindung und verändertes Freizeitverhalten junger Menschen – wurden diskutiert. Gemeinsam wurden erste Lösungsansätze erarbeitet, wie der organisierte Fußball unter veränderten Rahmenbedingungen zukunftsfähig bleiben kann.
Neue Spielformen im Kinderfußball: Chancen und offene Fragen
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den neuen Spielformen im Kinderfußball, die derzeit bundesweit eingeführt werden. Ralf Gabriel (wfv-Geschäftsführer) und Thomas Gundelsweiler (wfv-Vizepräsident) erläuterten die Zielsetzung: mehr Ballkontakte, kleinere Teams, mehr Beteiligung. Der SV Wurmlingen berichtete von ersten Erfahrungen, aber auch von offenen Fragen zur praktischen Umsetzung. Bezirksjugendleiter Wolfgang Adis gab einen Ausblick auf künftige Demo-Spieltage und Qualifizierungsangebote zur Unterstützung der Vereine.
Saisonrückblick, Spielpläne und Mannschaftszahlen
Auch aktuelle Entwicklungen in der laufenden Saison wurden angesprochen – etwa Spielplangestaltung, kurzfristige Absagen und rückläufige Mannschaftszahlen. Der Rückgang aktiver Spielerinnen und Spieler stellt viele Vereine vor Herausforderungen. Diskutiert wurden mögliche Maßnahmen, z. B. flexiblere Spielmodelle oder verstärkte Kooperationen zwischen Vereinen, um diesem Trend entgegenzuwirken.
Ganztagsschule und Verein: Zwischen Herausforderung und Chance
Mit Blick auf die wachsende Zahl an Ganztagsschulen wurde erörtert, wie eine bessere Zusammenarbeit zwischen Schulen und Vereinen gelingen kann. Der wfv verwies auf Potenziale durch Schulkooperationen – etwa durch Sport-AGs oder den Einsatz von Vereinstrainern im Ganztagsangebot –, um Kinder frühzeitig an den Vereinssport heranzuführen.
Außendarstellung und Digitalisierung
Zum Abschluss ging es um die Außendarstellung des SV Wurmlingen. Social Media wurde als Chance gesehen, um Sichtbarkeit zu erhöhen, junge Zielgruppen anzusprechen und das Ehrenamt attraktiv zu präsentieren. Der wfv stellte Schulungsangebote und Webinare vor – ein Angebot, das auf großes Interesse stieß.
Der Vereinsdialog in Wurmlingen zeigte, wie wichtig der direkte Austausch ist, um gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen im Amateurfußball zu entwickeln. In offener Atmosphäre wurden Erfahrungen geteilt und neue Ansätze diskutiert.
Wir bedanken uns beim SV Wurmlingen für die Gastfreundschaft und beim Bezirksteam Alb für die Unterstützung.