Auszeichnung

Viel mehr als Schiedsrichter: „DANKE SCHIRI“ würdigt echte Vorbilder

„Jeder von euch hat eine ganz besondere Vita“, stellte Volker Stellmach gleich zu Beginn der diesjährigen Ehrungsveranstaltung DANKE SCHIRI fest. Diese fand zum vierten Mal in den Räumlichkeiten der Württemberger Medien in Stuttgart statt – Das Örtliche ist seit der Saison 2021/22 Partner der Schiedsrichter in Deutschland.

Wie richtig der Verbands-Schiedsrichterobmann mit seiner Aussage liegt, zeigte sich im Laufe der Veranstaltung, in deren Verlauf der herausragende Einsatz unserer Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter auf und abseits des Fußballplatzes honoriert wird.

31 Bezirkssieger in vier Kategorien

In einer feierlichen Zeremonie wurden insgesamt 31 Persönlichkeiten des Schiedsrichterwesens für ihre Verdienste im württembergischen Fußball ausgezeichnet. Der Abend wurde von Schiedsrichter-Lehrwart Hardy Landbeck humorvoll moderiert und setzte ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für die oft unsichtbare, aber unerlässliche Arbeit der Referees. „Es gehört Mut dazu, als Schiedsrichter seine Haltung zu bewahren“, erklärte Hausherr Norbert Rubner von den Württemberger Medien und unterstrich, wie sehr die Schiedsrichter mit den Werten des Örtlichen, dem Partner der Schiedsrichter in Deutschland, übereinstimmen: „Verlässlichkeit, Objektivität und Teamgeist.“

Florian Steinberg, Obmann des Süddeutschen Fußballverbands, stellte fest, dass „die Schiedsrichter alle Aushängeschilder und Vorbilder“ seien. Und Knut Kircher von der Schiedsrichtergruppe Tübingen, Deutschlands Schiedsrichter des Jahres 2012 und heute Geschäftsführer der DFB-Schiedsrichter GmbH, betonte: „Egal ob in der Jugend oder in der Bundesliga – es geht immer um den Spaß an der Sache, vergesst das nicht.“ Ausgezeichnet wurde jeweils ein bzw. eine Sieger*in pro Bezirk, wobei in jeder der vier Kategorien zusätzlich ein Landessieger gekrönt wurde.

Eine Übersicht aller Bezirks-Sieger*innen gibt es hier.

Das sind unsere vier Landessieger

Neben den etablierten Kategorien Schiedsrichterinnen, Schiedsrichter unter 50 und Schiedsrichter über 50 wurden erstmals auch Schiedsrichter unter 21 Jahren belohnt. Die Kategorie wurde im wfv eingeführt, um auch junge Talente zu fördern und für das Ehrenamt zu gewinnen. „Wir setzen uns beim DFB dafür ein, dass diese Kategorie bundesweit Einzug hält“, versprach Michael Keller, der im Namen des Verbands-Schiedsrichterausschusses durch den Abend führte.

Christine Böttiger wurde als Landessiegerin in der Kategorie „Schiedsrichterinnen“ ausgezeichnet. Die 34-Jährige leitet Spiele in der Frauen-Oberliga und engagiert sich seit Jahren intensiv im Nachwuchsbereich der Schiedsrichtergruppe Calw. Sie war als Jugendeinteilerin und stellvertretende Obfrau tätig und fungiert als Patin für junge Schiedsrichter. Christine hilft auch bei der Durchführung von Schulungen und ist im Futsal aktiv. Ihre Unterstützung für den Nachwuchs und ihr Engagement für den Schiedsrichter-Nachwuchs wurden gebührend gewürdigt.

Hans-Joachim Schiek, Landessieger in der Kategorie „Schiedsrichter unter 50“, wurde für sein unermüdliches Engagement geehrt. Der ehemalige Oberliga-Torhüter bringt sich aktiv als Mentor für neue Schiedsrichter beim 1. FC Eislingen ein. Auch als Referent für Kinderfußball im Bezirk Neckar/Fils und als Verantwortlicher für die Integration jugendlicher Flüchtlinge im Fußball verdient er höchste Anerkennung. „Mit seiner Arbeit trägt Hans-Joachim dazu bei, dass sich der 1. FC Eislingen jährlich durch neue Schiedsrichter auszeichnet“, so die Laudatio.

Dieter Genrich, der Landessieger in der Kategorie „Schiedsrichter über 50“, wurde für seine Lebensleistung geehrt. Der 80-jährige Schiedsrichter aus der Schiedsrichtergruppe Crailsheim pfeift nach wie vor bis zu 70 Spiele pro Jahr! Trotz einer schweren Verletzung, die er sich im Rahmen eines Schiedsrichter-Einsatzes zuzog, blieb er ein aktives Mitglied der Schiedsrichtergemeinschaft und stand nur wenige Wochen nach dem Eingriff wieder auf dem Platz. Als ehemaliger Landesliga-Schiedsrichter und engagierter Trainer und Jugendleiter beim TSV Blaufelden ist Dieter ein Vorbild für alle Schiedsrichter und eine Quelle der Erfahrung und Weisheit für die jüngere Generation.

Aurel Peythieu, der Sieger in der neu eingeführten Kategorie „Schiedsrichter unter 21“, wurde für seine außergewöhnliche Einsatzbereitschaft und sein Engagement gewürdigt. Der 17-Jährige von der SRG Tübingen unterstützt nicht nur bei allen Gruppenaktivitäten, sondern übernimmt auch organisatorische Aufgaben, wie die Mitgestaltung der 100-Jahr-Feier seiner Schiedsrichtergruppe. Aurel ist nicht nur auf dem Fußballplatz aktiv, sondern auch als Schulsprecher und Jugendgemeinderat tätig. Besonders hervorzuheben ist sein Engagement für Inklusion, indem er regelmäßig Inklusionsturniere pfeift und sich für die Integration von Menschen mit Behinderung starkmacht.

Talkrunde zum Abschluss

Bevor der Abend beim gemütlichen Zusammensein ausklang, fand eine Talkrunde statt, in der sich Knut Kircher, Volker Stellmach und Landessieger Dieter Genrich den Fragen von Moderator Hardy Landbeck stellten. Auf die Frage, wie es um das Schiedsrichterwesen im wfv bestellt sei, zeigte sich Volker Stellmach optimistisch: Die Zahlen in den Neulingskursen seien erfreulich, was ein positives Signal für die Zukunft darstelle.

Dieter Genrich gab den jüngeren Kollegen einen Tipp mit auf den Weg: Um stets regeltechnisch fit zu bleiben, empfahl er, jede Woche Regelfragen zu beantworten. Zum Abschluss fasste Stellmach die Bedeutung des Abends in wenigen Worten zusammen: „Eure Geschichten sind beeindruckend. Es ist Wahnsinn, was ihr ins Ehrenamt steckt.“

Weitere Bilder der Veranstaltung stehen hier zum Download bereit.