Als Teenager schon ein Urgestein im Club | Württembergischer Fußballverband e.V.

Nördlicher Schwazwald Bericht: Martin Körner

Als Teenager schon ein Urgestein im Club

Fast täglich kann man Jannick Widmann in und um das Ergenzinger Sportgelände antreffen. Klar, denkt man hier zunächst an einen fußballverrückten Nachwuchskicker, der entweder im Trainingseinsatz steckt oder mit ein paar Kumpels beim Kicken Freude findet. Spaß und Freude hat der 15-jährige aber nicht nur am Fußball spielen. Er steht auch immer Gewehr bei Fuß, wenn Arbeitseinsätze anstehen – sicherlich für einen Jugendlichen in diesem Alter etwas Besonderes.
So beurteilt es auch Ergenzingens langjähriger Platzwart und frühere Fußballabteilungsleiter Alwin Renz: „ Jannick ist einer, der das Geschäft sieht, das ist bei jungen Leuten schon eher etwas seltenes.“ Auch Ergenzingens A-Juniorencoach Stefan Fuchs kann hier nur beipflichten: „Jannick ist überall gern gesehen, den mag jeder im Verein, eigentlich wie ein Urgestein, obwohl das vom Alter nicht passt.“
Fußball spielen ist für Jannick Widmann schon seit dem jüngsten Kindesalter ein großes Hobby, vor über zehn Jahre begann die fußballerische Laufbahn bei den Bambinis, mittlerweile trägt er schon über zehn Jahre das TuS-Trikot. Bis zur E-Jugend war er als Torwart im Einsatz. Ab den D-Junioren fand dann der Wechsel zum Feldspieler statt, wo Jannick Widmann auch heute bei den U16-Junioren rechts hinten in der Abwehrkette die gegnerischen Stürmer zur Verzweiflung bringt.
Aktiv am Ball zu sein ist für den in Ergenzingen wohnenden Youngster das eine, aber seit einigen Jahren hat er beim TuS sich auch noch bei weiteren Tätigkeiten große Freude gefunden. In der zweiten Saison ist er nun als Betreuer der ersten Mannschaft im Einsatz. Gemeinsam mit dem erfahrenen Albert Nisch kümmert sich der Ergenzinger Nachwuchsspieler um das Bezirksligateam von Michael Sattler.
Er begleitet dabei das Team nicht nur bei den Heim- und auch Auswärtsspielen, obligatorisch ist seine regelmäßige Anwesenheit auch schon beim Abschlusstraining am Freitagabend. Dazu gehört auch die Teilnahme an den Mannschaftsbesprechungen, sowohl vor dem Spiel, als auch in der Halbzeit. „Was das Sportliche anbelangt, da halte ich mich raus“, sagt Jannick Widmann schmunzelnt. Zu seinem Aufgabengebiet gehört den Verkaufsstand bei den Heimspielen aufzubauen: „Manchmal kommt einer zu spät, dann springe ich halt kurz ein.“ Ein Auge hat er auch drauf, dass nach Training und Spielen die Aktiven Kicker ihrem Kabinendienst ausüben. Auf die Frage wie es dazu kam, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Da hat mich Frank Schäfer im TuS-Kicker-News – Ergenzinger Stadionheft – ohne mich zu fragen, als Betreuer reingeschrieben und seither bin ich dabei.“ Frank Schäfer, zu dieser Zeit noch Abteilungsleiter, mittlerweile zum TuS -Vorstandsteam aufgerückt, kann beim Namen Jannick Widmann nur Lobeshymnen sprechen: „Ja, Jannick ist für den TuS Gold wert, wo immer es etwas zum Schaffen gibt, da taucht er nicht nur auf, sondern arbeitet mit.“ Er weiß auch noch genau, wie es vor drei Jahre zu seinem ersten Einsatz kam: „Da half er plötzlich unserem früheren Vorstandsmitglied Rainer Brändle, Büsche und Bäume hinter dem Tor vom Kunstrasenplatz zu entfernen. Rainer und Jannick verstanden sich gleich blendend, so hat ihn Rainer auch schnell beim Weihnachtsmarkt als Helfer eingebaut. „Vor allem beim diesjährigen Gäupokaltunier war er eine große Hilfe“, wie Schäfer betont. „Er war nicht nur während des Turniers, sondern vom Auf- bis zum Abbau voll dabei und hat zudem den Getränkeverkauf organisiert.“
Und vor dem Turnierstart machte er auch erstmals Bekanntschaft mit dem Rasentruck, wie Frank Schäfer erzählt: „Wir mussten noch schnell die Außenanlage mähen, da sagte ich nur: „Auf Jannick – hock dich auf den Traktor. Der machte das perfekt, wie, wenn er es schon immer gemacht hätte.“ Und die Arbeit am Sportgelände ist für Widmann eine Tätigkeit, die er gerne und mit viel Leidenschaft ausübt, denn augenblicklich, wo die Arbeiten beim Bau des neuen Stadionrasens anfallen, war er voller Tatendrang mit der Neugestaltung der Weitsprunganlage im Einsatz. Und auf das kommende Frühjahr freut er sich schon riesig: „Da soll ich beim Rasenpflegeteam von Alwin Renz miteingebunden werden.“ Und danach wartet schon das nächste Highlight auf ihn: Das Fahren mit dem Rasentraktor. Die Arbeit geht bei Jannick Widmann nicht aus, denn selbst bei der Schrottsammlung, welche der TuS vor kurzem gemacht hat, war er an vorderster Front mit dabei.
Neben seiner Vereinsarbeit sieht man ihn auch jede Woche durch den Ort rasen, wenn er gerade den Gemeindeboten verteilt. Was die Zukunft angeht, hat der Neuntklässler eines Rottenburger Gymnasiums schon Ziele im Visier: „Eventuell mal in die TuS-Vorstandschaft einsteigen oder Abteilungsleiter werden.“