„Qualitativ hochwertige Bewerbungen“ | Württembergischer Fußballverband e.V.

Das Mittwochs-Interview Edgar Pakai, Bezirksvorsitzender im Fußballbezirk Nördlicher Schwarzwald, spricht über den Vereinsehrenamtspreis. In diesem Jahr bewerben sich sechs Vereine des Bezirks um einen Preis. Von Uli Bernhard

„Qualitativ hochwertige Bewerbungen“

Der Vereinsehrenamtspreis ist eine von vielen Auszeichnungen, die der Württembergische Fußballverband (WFV) an engagierte Vereine ausgibt. Der Bewerbungsschluss für den laufenden Wettbewerb ist in der vergangenen Woche abgelaufen. Die SÜDWEST-PRESSE hat bei Edgar Pakai, dem Bezirksvorsitzenden im Fußballbezirk Nördlicher Schwarzwald, nachgefragt, wie und ob „seine“ Verein mitgemacht haben.

SÜDWEST-PRESSE: Herr Pakai, Ende September ist die Bewerbungsfrist für den Vereinsehrenamtspreis abgelaufen. Wie war die Resonanz?
Edgar Pakai: Erstaunlich gut. Wir haben sechs Bewerbungen bekommen. Ich denke, dass die Vereine mittlerweile erkannt haben, dass es sich lohnt, bei dem Wettbewerb mitzumachen.

Wie meinen Sie das genau?
Den Preis gibt es ja schon an die 12 Jahre. Aber ich muss gestehen, dass selbst von Bezirksseite in den Anfängen der Stellenwert des Preises nicht in vollem Ausmaß erkannt wurde. Das änderte sich erst später. In den vergangenen fünf Jahren wurde auf unser Engagement hin auch die Bereitschaft der Vereine immer mehr geweckt, um mitzumachen.

Der Vereinsehrenamtspreis ist ja immer auch themenabhängig. Mit „Zurück auf den Platz“ stand in diesem Jahr „Corona und seine Folgen“ auf dem Bewerbungsplan.
Ja, richtig: Ein dankbares Thema für Vereine, die sich gerade in der Zeit der Pandemie etwas einfallen ließen, um ihre Mitglieder nicht zu verlieren und Zusatzangebote zu machen.

Nach welchen Kriterien wird bei „Zurück auf den Platz“ genau gefragt?
Wie holt ihr eure Fußballer/innen zurück auf den Platz? Wie will der Verein zukünftig Jugendspieler/innen aktivieren und gewinnen? Wie will der Verein seine Mitglieder wieder begeistern? Welche Zukunftskonzepte wurden entworfen? Welche Maßnahmen wurden durchgeführt? Welche Projekte wurden gestartet? Das sind die Kernfragen die zu beantworten und zu bearbeiten sind.

Sechs Vereine und „nur“ drei Preise: Wird da die Kür der Sieger besonders schwer?
Ja und Nein. Wir haben qualitativ hochwertige Bewerbungen, aber auch Bewerber, bei denen man sagen muss: Thema verfehlt. Aber auch die wollen wir animieren, dass sie sich in den kommenden Jahren, wenn es thematisch für sie besser passt, erneut präsentieren.

Wir haben auch Bewerber, bei denen man sagen muss: Thema verfehlt.
Edgar Pakai Fußball-Bezirksvorsitzender

Können sie schon eine Tendenz geben, wer sich in die Reihe vergangener Ehrenamtspreisträger, wie FC Göttelfingen, SV Dietersweiler und SV Eutingen einreihen wird?
Könnte ich, aber das tue ich natürlich nicht. Ergebnisse gibt es erst, wenn die finalen Entscheidungen getroffen sind.

Wie genau werden eigentlich die Sieger ermittelt?
Da werden wir innerhalb des Bezirksvorstandes ein Gremium bilden, das sich dann genügend Zeit nimmt, um alle Präsentationen zu sichten und zu bewerten. Eine einfache Aufgabe ist das aber nicht.

Bis wann etwa werden die Sieger ermittelt sein?
Ich denke, dass wir Mitte Oktober so weit sein könnten. Unsere Bewertung wird aber noch durch ein Gremium von der WFV-Geschäftsstelle „überprüft“. Erst danach werden die Vereine informiert.

Haben sie schon einen Rahmen für die Preisübergabe?
Wir wollen es so handhaben wie bei der letzten Preisübergabe beim SV Eutingen. Bei fast allen Teilnehmern für das Jahr 2021 wäre das eine Option, die Preisverteilung dort abzuwickeln.

Bei der vergangenen Preisvergabe im Sportheim im Eutingen wurden die Sieger und Platzierten mit Preisen geradezu überhäuft. Ist das im kommenden Jahr wieder so?
In der Tat lässt sich der Württembergische Fußballverband in dieser Hinsicht nicht lumpen. Der Sieger des Bezirks erhält als Beleg seiner Leistungen einen repräsentativen Wimpel, einen Scheck in Höhe von 1000 Euro sowie Ausrüstung im Wert von 2500 Euro. Zweiter Preis ist ein Aufenthalt für 18 Personen in einem JUFA-Hotel. Der Drittplatzierte erhält einen 500-Euro-Gutschein. Alle drei Gewinner erhalten zusätzlich noch ein Ballpaket mit unterschiedlichen Ballgrößen. Zusätzlich werden Bewerbungen mit Fokus auf besonders zukunftsträchtige Projekte oder Konzepte im Jugendbereich ebenfalls mit einem 500-Euro-Gutschein belohnt. Insgesamt geht es für die 1700 Vereine im Verbandsgebiet um Preise im Wert von 80 000 Euro.

Blick voraus ins nächste Jahr: Da wird ja der Vereinsehrenamtspreis erneut ausgeschrieben. Warum lohnt es sich, dass die Vereine auch dann wieder sensibilisiert sein sollten, um mitzumachen?
Jeder Verein hat etwas, von dem er berichten kann. Eine Bewerbung sollte allerdings rechtzeitig geplant werden. Ein zu Spätes sich darum kümmern, schmälert vielleicht den Wert der Bewerbungen. Die jeweils vom Verband geforderten Themenbereiche sollten eingehalten werden.

Zur Person
Edgar Pakai (73) aus Bergfelden ist seit 2009 Bezirksvorsitzender im hiesigen Fußballbezirk. Von 1985 bis 2009 war der pensionierte Lehrer zuständig für den Kommunikationsbereich im Bezirk NSW. Er war ausgebildeter Fachmann als Vermittler in Dingen wie beispielsweise bei Jugendstrafen, die eine Sperre von über drei Monaten abzubüßen hatten. Lange Jahre bekleidete Pakai auch das Amt eines Schulfußball-Referenten. Im Sportkreis Rottweil hatte er das Aufgabengebiet Schule und Verein über 25 Jahre inne.

Zehn Preisträger
Der Vereinsehrenamtspreis wurde im Fußballbezirk Nördlicher Schwarzwald bisher an 10 Vereine ausgegeben. Einziger Zweifachsieger ist der FC Göttelfingen. Alle bisherigen Preisträger dürfen sich wieder bewerben, natürlich mit neuen Projekten. Die bisherigen Preisträger in der Übersicht: 2010: SV Vollmaringen, 2011: SV Glatten, 2012: SV Tumlingen-Hörschweiler, 2013: TuS Ergenzingen, 2014: SF Bierlingen, 2015: TSV Dettingen, 2016: FC Göttelfingen, 2017: FC Göttelfingen, 2018: FC Untertalheim, 2019: SV Dietersweiler, 2020: SV Eutingen.